Der letzte Lauf in der diesjährigen Speedway-WM hatte ein wahres Traumfinale im petto. Mit Bartosz Zmarzlik und Brady Kurtz trafen die zwei dominanten Fahrer der Saison auch beim letzten GP der Saison im dänischen Vojens im direkten Duell aufeinander. Die WM-Entscheidung fiel also im letzten Lauf und sie fiel zugunsten von Zmarzlik.
Und das, obwohl Kurtz den Start für sich entschied und anschließend nicht mehr in Gefahr geriet. Doch dank seines Punktepolsters reichte Zmarzlik der zweite Platz, um sich die WM-Krone mit einem einzigen Punkt Vorsprung aufzusetzen. Vor den Augen von Speedway-Legende Tony Rickardsson krönte sich der Pole damit neben dem Schweden und Ivan Mauger zum Rekord-Weltmeister.
Bartosz Zmarzlik vs. Brady Kurtz: Herzschlag-Finale im WM-Kampf der Rekorde
Kurtz gewann mit dem Erfolg in Dänemark bereits seinen fünften Grand Prix in Serie. Ebenfalls ein Rekord, der für den Sensations-Rookie angesichts der denkbar knappen WM-Niederlage allerdings einen bitteren Beigeschmack hat. Zmarzlik und Kurtz hatten in Vojens schon bei den Vorläufen groß aufgezeigt und waren als Erster und Zweiter mit 13 bzw. 12 Punkten direkt in das Finale eingezogen.
Wie später im Finale hatte Kurtz das direkte Duell gegen Zmarzlik in Heat 16 für sich entschieden. Beim letzten Lauf des Tages fanden sie sich schon in der dritten Kurve standesgemäß auf P1 und P2 wieder, bis ins Ziel gab es keine Positionsverschiebungen mehr, wie Kurtz kopfschüttelnd mit einem Schulterblick ausgangs der letzten Kurve feststellte. Seine WM-Träume waren damit ausgeträumt.

Der dritte Platz im Finallauf ging überraschend an Wildcard-Fahrer Michael Jepsen Jensen bei seinem ersten GP-Auftritt seit 2018. Der Lokalmatador konnte sich gleich doppelt freuen, denn dank Schützenhilfe von Andzejs Lebedevs sicherte er sich in Vojens auch die direkte Qualifikation als Stammfahrer für die kommende GP-Saison. Bei der GP Challenge im August hatte er einen direkten Startplatz knapp verpasst, nun rückt er nach.
In den Abend war Jepsen Jensen noch mit zwei Nullern gestartet, ehe der amtierende dänische Meister zu seiner Bestform fand, acht Punkte sammelte und auch im Last-Chance-Qualifier nicht zu biegen war. Dan Bewley verpasst als Vierter das Podium, der Brite konnte aber trotzdem jubeln, denn durch seinen Finaleinzug sicherte er sich den dritten Platz in der Meisterschaft und damit seine erste GP-Medaille. Passenderweise hatte er sich in seinem Last-Chance-Qualifier-Rennen seinen direkten Gegner Fredrik Lindgren (P6 in Vojens) vom Leib halten müssen, der damit die WM-Saison auf Rang 4 beendet.
Den fünften Rang in Vojens sicherte sich Andzejs Lebedevs nach zwölf Punkten in den Heats, nur geschlagen im LCQ von Jepsen Jensen. Siebter wurde Robert Lambert, der damit in der WM das Privatduell gegen Max Fricke für sich entschied und sich auf P7 den letzten direkten Qualifikations-Platz für die Speedway-GP-Saison 2026 sicherte. Jason Doyle, Mikkel Michelsen und Martin Vaculik rundeten beim Dänemark-GP die Top-10 ab, gefolgt von Jack Holder.
Speedway GP: Hier das komplette Ergebnis aus Vojens:
Dänemark-GP in Vojens - Das Ergebnis
Kai Huckenbeck zittert um Speedway-GP-Verbleib: Hoffen auf Wildcard
Kai Huckenbeck landete in Vojens auf der zwölften Position. Nach einem Horror-Start - null Punkte & eine Disqualifikation nach drei Heats - betrieb er vor zahlreichen angereisten deutschen Fans in seinen letzten beiden Vorläufen noch gute Schadensbegrenzung. Für die Top-10 und damit eine Teilnahme im LCQ kam diese Formsteigerung aber zu spät.
Der Verbleib des Fahrers aus Niedersachsen im Grand Prix ist ungewiss. Die Meisterschaft beendete er auf einer enttäuschenden 15. Position. Da er auch bei der Qualifikations-Serie leer ausgegangen war, muss er darauf hoffen, dass er eine von drei permanenten Wildcards für 2026 erhält.
Speedway GP 2025: Die finale WM-Tabelle:



diese Motorradsport Nachricht