Schon der Revolte, welcher im September auf der IAA präsentiert wurde, war ein echter Hingucker. Ein bisschen Ente, garniert mit etwas französischer Extravaganz und markentypischen Schick lud zum Träumen ein. Der Citroen Survolt zeigt, was dabei rauskommt, wenn man genannte Zutaten noch um das Thema Sportlichkeit ergänzt.

Der Citroen Survolt ist ein Elektroauto. Schön. Einzig wahres und wichtiges Thema bei einer Studie dieses Formats ist und bleibt die Optik. Alle Angaben zum Thema Antrieb und angeblicher Reichweite verkommen da mehr oder weniger zur Alibidetails, um auch ja an die Umwelt gedacht zu haben. Damit wäre das Thema ja nun abgehakt. Die polarisierende Außenhaut soll französischen Schick und Lifestyle (siehe DS3) mit dem Ambiente und Flair eines Rennwagens verbinden. Einen Citroen Survolt zu fahren, wäre dann ungefähr so wie einen Rennoverall von Gucci zu tragen. Interessanter Denkansatz.

Klein ist das neue Groß

Beim Betrachten des Survolt fällt sofort auf, dass eben nicht auffällt, wie klein er eigentlich ist. Ca. 3,8m Länge und gerade mal 1,2m Höhe lassen das Coupe wohl proportioniert wirken und kaschieren die angesprochene Kompaktheit. Diese ist natürlich eher als Vorteil denn als Nachteil zu sehen. Vor allem wenn man an Gewicht, Spritverbrauch (für alle Besserwisser: Stromverbrauch) und Sozialverträglichkeit denkt. Sehr zeitgemäß.

Der riesige Flügel am Heck des Survolt müsste eigentlich nicht sein, aber er unterstreicht immerhin die Ernsthaftigkeit der sportlichen Ambitionen. Auch wenn man sich immer wieder dabei erwischt, sich das Ding ohne Monster-Heckflügel vorzustellen. Ohne Flügel würde da am Ende vielleicht der schönere Revolte dastehen, was dann auch wieder die IAA Studie in Frage stellen würde. Also doch besser mit Heckflügel. Andererseits ist es dann auch wieder nicht so dass nur der Flügel den Revolte zum Survolt macht. Egal.

Bekannte Linien

Front und Heckscheinwerfer wurden genauso vom Revolte recycelt wie die grundlegende Linienführung. Größere Radläufe und betonte Kotflügel lassen mehr Maskulinität und Sportlichkeit durchblitzen. Im Innenraum zieren strebenförmige Chromelemente einen Überrollkäfig. Cockpit, Sitze und Lenkrad erinnern sehr stark an Rennsport, ohne dabei den luxuriösen und trendigen Eindruck zu vernachlässigen.

Sollte der Revolte als DS2 tatsächlich auf den Markt kommen, kann man nur hoffen, dass Citroen den Mut hat, auf dessen Basis den Survolt umzusetzen. Natürlich reden wir hier von einem Nischenauto, das wohl eher in homöopathischen Dosen abgesetzt werden würde. Emotionalität lässt sich eben oft nicht rational erklären. Bitte bauen, Citroen.