Dass der südkoreanischer Autohersteller eine schon etwas längere Nutzfahrzeug-Historie in Form von Kleinbussen und Kastenwagen hat, dürfte nur noch wenigen bekannt sein. Tatsächlich gab es von Kia in den 80er-, 90er- und frühen 00er-Jahren den Besta und Pregio auch hierzulande zu haben. Die Vans waren ohne „Schnauze“ à la VW Bulli T1-T3 konzipiert und man saß direkt über der Vorderachse. 2005 endete der Verkauf der Modelle. Jetzt will man mit neuen Nutzfahrzeugstudien abermals durchstarten – und das auf vollelektrischer Basis.

Die Fahrzeugplattform namens „Platform Beyond Vehicle“ bildet die Grundlage der Vans und eröffnet viele Möglichkeiten der Modularisierung der sogenannten „Purpose built Vehicles (kurz PBV). So bleibt beispielsweise das elektrische Chassis samt Cockpit immer gleich. Das Karosserie-Hauptmodul ist jedoch austauschbar. Somit kann dasselbe Fahrzeug als Passagier-Van, Transporter oder Kastenwagen fungieren. Konkret gibt es dazu aktuell vier Studien, die man auch auf der IAA Transportation (17. bis 22. September 2024) in Hannover ausstellt.

Als erstes Modell für den Marktstart im Sommer 2025 ist der PV5 angedacht. Der Van soll zunächst in vier verschiedenen Varianten kommen. Darunter als Personentransporter, Cargo-Van, Hochdachversion sowie als Fahrgestell mit Fahrerhaus für beliebige Aufbauten wie zum Beispiel als Pritsche oder Wohnmobil. Der größere PV7 sowie der kleinere PV1 sollen anschließend eingeführt werden. Gleichzeitig wird Kia die KI-Funktionen der Vans sukzessive ausbauen und die Fahrzeuge teil des „mobilen Ökosystems der Zukunft“ werden lassen.

Kia plant bis zu 150.000 Einheiten in Südkorea vom Band laufen zu lassen. Ob die Modelle 2025 ebenfalls direkt nach Europa kommen, ist noch nicht bekannt. Volkswagen mit seiner VW Nutzfahrzeug-Sparte, die Submarke Mercedes-Benz Vans sowie alle anderen Hersteller dieser Klasse dürften derzeit jedoch mit Spannung nach Asien blicken.