Der e-tron GT war vor drei Jahren Audis Einstieg in die batterieelektrische Topmodell-Oberklasse. Seit 2021 wurden in Deutschland laut KBA insgesamt 5.844 Fahrzeuge neu zugelassen. Somit führt der viertürige Grand Turismo im Modellportfolio der Ingolstädter leider eher ein Nischendasein. Um mit seinen Kontrahenten Tesla Model S oder Porsche Taycan dennoch mithalten zu können, unterzog man dem Fahrzeug ein Facelift. Angeboten werden drei Varianten: Audi S e-tron GT, Audi RS e-tron GT und Audi RS e-tron GT performance.
An der Optik nahm man eher einen Feinschliff vor und überarbeitete die Karosserie nur dezent. Der komplett geschlossene Single-Frame als „Grill“ wird von einer schwarzen Maske umgeben. Strukturen sorgen für eine dreidimensionale Beschaffenheit. Beim RS-Modell kommt hier die typische Warbenstruktur zum Einsatz. Durch ein rahmendes Lackband in Wagenfarbe oberhalb des Singleframe bekommt der Gran Turismo eine noch sportlichere Note und wirkt dadurch optisch tiefer. Die sogenannten Air Curtains, die für eine verbesserte Umströmung des Vorderrades in der Bugschürze sorgen, sind nun stärker herausmodelliert. Das Heck wird von einem Diffusor mit vertikalen Finnen dominiert. Beim RS-Modell sitzt zwischen den Aero-Channels ein vertikaler roter Reflektor als Detail aus dem Motorsport. Die RS performance-Variante kommt zusätzlich mit Carbon-Dach sowie Carbon-Camouflage-Elementen an Stoßfänger, Türleisten, Teilen des Diffusors sowie an den Außenspiegeln. Insgesamt stehen neun verschiedene Lackfarben sowie exklusive Lackierungen für den RS und RS performance zur Verfügung. Auf Wunsch gibt es des Weiteren das Optikpaket in Schwarz. Auch das Räderprogramm wurde überarbeitet mit neuen 20‑Zoll‑Vielspeichenrädern für den S e-tron GT und die RS‑Modelle sowie zwei neue Räder im Sechs‑Doppelspeichen‑Design.
Im Interieur wurden unter anderem Sitze, Lenkrad, Einstiegsleisten sowie die digitalen Inhalte angepasst. Zudem sind neue Dekoreinlagen in „Birke“ sowie „Carbon Camouflage“ erhältlich. Das Virtual Cockpit bietet neue Informationen zur Batterietemperatur und zeigt in Echtzeit die mögliche Ladeleistung an. Das Panoramaglasdach ist jetzt dank PDLC-Technologie (polymerdispergierter Flüssigkristall) per Kopfdruck von durchsichtig auf intransparent schaltbar.
Wahnsinns Beschleunigung
Anders als bei der Optik, lag der volle Fokus der Ingenieure bei der Antriebstechnik. So werden beispielsweise größere permanenterregte Synchronmaschinen und eine optimierte Leistungselektronik eingesetzt. Die maximale Power des Audis steigt daher enorm: Schon in der Einstiegsversion leistet der S e-tron GT 679 PS. Der RS kommt auf 863 PS und das Topmodell RS performance im Boost-Modus auf sage und schreibe 925 PS. Damit geht es in nur 2,5 Sekunden von null auf 100 km/h. Schluss ist bei maximal 250 km/h. Ebenfalls neu ist die größere 97-kWh-Batterie, die zusätzlich um 10 Kilogramm leichter wurde. Dazu erhöhte sich die maximale Ladeleistung von 270 auf 320 kW. Somit soll eine Ladung von 10 auf 80 Prozent in nur 18 Minuten gelingen. Die mögliche Reichweite wird von Audi mit bis zu 609 Kilometer angegeben.
Überarbeitungen gibt es weiters auch bei der Fahrdynamik. Als Basis dient ein Luftfahrwerk mit zwei Kammern, welches das bisherige Stahlfahrwerk ablöst. Auf Wunsch kann man auch ein Aktivfahrwerk ordern. Damit sollen Nick- und Wankbewegungen fast völlig ausgeglichen werden.
Wer sich für eines der drei neuen e-tron GT-Modelle entscheiden will, kann dies bereits tun, denn die Audis sind schon konfigurier- und bestellbar. Der Einsteiger S e-tron GT startet bei 147.500 Euro.
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