Um die Vorzüge seiner neuen Antriebs-Technologien unter Beweis zu stellen, startete der japanische Hersteller Nissan mit seinen beiden SUV-Modellen eine Testfahrt durch die Pyrenäen. Die beiden Geschwister Ariya und X-Trail sind dabei mit dem Allradantrieb namens e-4ORCE und dem Motor des e-POWER-Systems (X-Trail) ausgestattet. Bei beiden Modellen werden die Räder ausschließlich von Elektromotoren angetrieben. Sie verteilen das Drehmoment auf Vorder- und Hinterachse, um die Reifenhaftung je nach Fahrbahnbeschaffenheit und Situation zu maximieren. Die Bremsen werden für jedes der vier Räder einzeln gesteuert. Diese Steuerung soll vor allem dafür sorgen, dass die SUV jederzeit auf Kurs bleiben und unabhängig davon, ob die Straßen nass, rutschig oder mit nassem Laub oder Schnee bedeckt sind. Genau richtig für die eisigen Testfahrten auf der höchsten Rennstrecke der Welt in Andorra mit 2.400 Höhenmeter. Weiters sorgt das System für minimale Lenkkorrekturen und unterdrückt zudem beispielsweise ein Untersteuern. Ebenso sollen laut Nissan die Nickbewegungen beim regenerativen Verzögern durch den e-4ORCE-Antrieb minimiert werden.

Nissan X-Trail, Foto: Nissan
Nissan X-Trail, Foto: Nissan

Möchtegern-Stromer

Wie eingangs erwähnt, werden beide Modelle ausschließlich von E-Motoren angetrieben. Dennoch ist der X-Trail aber kein echtes Elektrofahrzeug. Beim e-POWER-Antrieb handelt es sich um einen 204 PS starken E-Motor an der Vorderachse. Ein zusätzlicher 136-PS-E-Motor des e-4ORCE-Systems sitzt hinten. Die Systemleistung ist mit insgesamt 214 PS angegeben. Des Weiteren ist auch ein 1,5-Liter-Turbobenziner verbaut, welcher aber rein der Stromerzeugung dient, während die E-Aggregate die Räder antreiben. Mit dieser Technik von Nissan beschleunigt das SUV in sieben Sekunden von null auf 100 km/h.

Nissan Ariya, Foto: Nissan
Nissan Ariya, Foto: Nissan

Der stärkere Ariya kommt auf insgesamt 306 PS und legt den Sprint in schnelleren 5,7 Sekunden zurück. Im Gegensatz zum X-Trail, handelt es sich beim Ariya aber um einen echten Stromer. Die Reichweite wird bei der größeren 87-kWh-Batterie mit rund 460 Kilometer angegeben. Während der X-Trail Ladestationen umfahren kann, muss sein Bruder an den Stecker, wo er mit bis zu 130 kW am Schnellader Strom zieht.

Gleicher Grundriss, unterschiedliche Ausführungen

Sieht man sich die beiden Nissan-Brüder an, so unterscheiden sie sich optisch schon mal sehr. Der X-Trail ist deutlich kerniger gestylt als der stromlinienförmige Ariya, welcher durch glatte Fronten und abgedunkelte Paneele auffällt. Bei den Abmessungen kommen beide Modelle aber auf die ungefähr gleichen Werte von rund 4,60 Meter Länge und 1,70 Meter Höhe. Der X-Trail ist jedoch für bis zu sieben Passagiere ausgelegt, was beim Ariya durch sein aerodynamischeres Heck nicht möglich ist.

Der Innenraum des Nissan X-Trail, Foto: Nissan
Der Innenraum des Nissan X-Trail, Foto: Nissan

Auch beim Interieur-Design gibt es Unterschiede. Der X-Trail verfolgt einen etwas klassischeren Ansatz, verfügt aber dennoch über ein 12,3 Zoll großes Infotainment-Display sowie digitale Instrumente. Im Ariya findet man einen moderneren durchgehenden Screen und eine mit den Sitzen abschließende Mittelkonsole.

Der Innenraum des Nissan Ariya, Foto: Nissan
Der Innenraum des Nissan Ariya, Foto: Nissan

Preislich unterscheiden sich die SUV ebenfalls voneinander. Der vollelektrische Ariya e-4ORCE steht für 47.490 Euro bei den Händlern. Den X-Trail e-4ORCE mit e-POWER-Antrieb gibt es schon ab 37.000 Euro. Eine gute Figur auf der eisigen Rennstrecke in den Pyrenäen machen aber beide Modelle.