Erstmal ging es für uns raus aus der Parkgarage, flott auf die Autobahn und auf in Richtung Italien mit dem Ziel Dolomiten. Auf den ersten Kilometern im Audi fühlten wir uns gleich direkt wohl. Obwohl das Interieur des R8 nicht das Neueste ist (das Fahrzeug kam 2015 auf den Markt), wirkt es vor allem dank der Veredelungen von Audi exclusive äußerst schön. Besonders gut hatte uns hier der weiche Dachhimmel aus Alcantara gefallen. Aber auch alle anderen Verarbeitungen durch Audi exclusive im Innenraum fallen sehr hochwertig aus. Einen weiteren Punkt, den wir sofort bemerkten: Der V10 mit seinen 570 PS und maximalen 550 Newtonmeter Drehmoment ist im Innenraum mit geschlossenen Auspuffklappen äußerst leise und lädt daher zum entspannten Fahren auf längeren Autobahnstrecken durchaus ein. Öffnet man die Klappen, hört man den brachialen Sound vom Motor, der hinter einem vor sich hin arbeitet. Ein „Schießen“ oder „Ploppen“ der Anlage gibt es aber nicht mehr. Dennoch hat der R8, trotz verbautem Ottopartikelfilter, noch immer einen schönen Klang bei moderatem Verbrauch (Durchschnitt auf dieser Tour: 13,4 Liter).

Foto: Simninja
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Nach einigen Kilometern mussten wird den ersten Stopp an einer Raststätte einlegen. Dieser war nicht zum Nachtanken, sondern weil uns plötzlich das Wischwasser für die Scheibenwischer ausging. Wir öffneten also das vordere Kofferraumabteil, um Flüssigkeit nachzufüllen. Dies gestaltete sich schwerer als zuerst gedacht: Nicht nur dass der, verglichen mit anderen Mitstreitern in diesem Segment, eher kleine Kofferraum ebenfalls mit Alcantara bezogen ist (Audi exclusive-Ausstattung), auch die Öffnung des Behälters ist extrem klein (ca. zwei Zentimeter Durchmesser). Demnach mussten wir besonders vorsichtig sein, um mit der Wischflüssigkeit nicht zu kleckern. Ein serienmäßiger Trichter zum Nachfüllen wäre hier von Audi wünschenswert. Weiters könnte das gesamte Fassungsvermögen des Behälters größer ausfallen, denn geschätzt waren es keine zwei Liter. Wenn wir schon beim Anhalten waren, reinigten wir auch gleich die verschmutzten Scheinwerfer. Hier gibt es vom Hersteller leider keine Reinigungsanlage verbaut. Bei feucht-winterlichen Fahrbedingungen und viel Salz auf der Straße verdrecken die Lichter im R8 unglücklicherweise ziemlich schnell.

Foto: Simninja
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Einige Zeit später war es dann aber so weit: Die Dolomiten ragten eindrucksvoll vor uns aus dem Boden – schneebedeckt und wolkenlos. Unser Ziel war es ja den Audi auf seine Wintertauglichkeit zu testen. Also ging es die eisigen Serpentinen bergauf. Sagen wir mal so: Heckantrieb, Mittelmotor und Schnee ist keine ideale Kombination. Wir mussten sehr vorrausschauend fahren und durften bloß nicht stehen bleiben, denn auf Anschieben oder gar Runterfahren im Rückwärtsgang hatten wir keine Lust. Mit etwas Geschick und dem ESP auf „Snow“ gelang es uns aber doch. Wir schafften es bis ganz nach oben, wenn auch die Quattro-Version anstelle des Heckantriebs, jetzt äußerst wünschenswert gewesen wäre.

Foto: Simninja
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Am Gipfel eingeparkt stiegen wir aus (mit etwas Akrobatik, durch den nicht ganz so großen Öffnungswinkel der langen Türen) und genossen die Aussicht. Aber nicht nur wir waren von dem Anblick begeistert, sondern auch einige Touristen waren es von unserem R8 im Schnee. Die gelbe Akzent-Lackierung der sogenannten Sideblades in Kombination mit dem „Nardograu“ fällt auf. Das erweiterte Optikpaket mit den schwarzen Audi Ringen und Schriftzügen sowie die Motoraumabdeckung im glänzenden Carbon vervollständigen den Look. Das Farb-Schema setzt sich im Innenraum samt Volllederausstattung fort. Wenn man das R8 Coupé V10 performance RWD dann so vor der eindrucksvollen Naturkulisse stehen sieht, merkt man erst, was man eigentlich für ein schönes Fahrzeug vor sich hat.

Foto: Simninja
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Jetzt hatten wir aber genug von Schnee und Eis und mussten in die Wärme. Ab ging es an die schöne Küste von Kroatien. Mit der passenden Hintergrundmusik, der sehr guten Soundanlage von Bang & Olufsen samt Kopfstützenlautsprechern, cruisten wir die Straßen am Meer entlang. Und was soll man sagen: In wärmeren und trockeneren Gebieten fühlt sich der Sportwagen (insbesondere mit dem RWD-Antrieb) schon deutlich wohler.

Foto: Simninja
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Unser R8 Coupé V10 performance RWD steht für 149.000 Euro bei den Händlern. Mit der umfangreichen Zusatzausstattung, wie beispielsweise der Sonderlackierung, zahlreichen Infotainment-Features, der Keramikbremsanlage oder dem Audi exclusive Vollleder-Interieur mit Alcantara-Oberflächen, kommt der Ingolstädter auf einen Gesamtpreis von 223.669,99 Euro.