Volvo war 2002 weltweit recht schnell und erfolgreich in der Kategorie „große siebensitzige SUV“ neben den deutschen Premiumhersteller am Start. Laut Kraftfahrtbundesamt wurden in Deutschland seit dem Marktstart 87.692 Einheiten des XC90 zugelassen und das mit nur zwei Modellgenerationen (2002-2014, seit 2015). 2023 wird das neue Modell unter den Namen EX90 eingeführt. Dass man den Buchstaben C mit dem Buchstaben E austauscht, hat dabei nur einen Hintergrund: Das SUV ist künftig ein reiner Stromer.

Foto: Volvo
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Design-Evolution

Auf den ersten Blick scheint die Gestaltung des Volvo fast wie ein Facelift zu wirken, obwohl der EX90 ein komplett neues Fahrzeug ist. Ein radikales Umstyling blieb in Schweden also aus. Vielmehr hat man die aktuelle Volvo-Formensprache des XC90 weiterentwickelt. Die Scheinwerfergestaltung an der Front zeigt Parallelen zur Schwestermarke Polestar und beinhaltet großflächige LED-Flächen. Der klassische Kühlergrill wurde entfernt, Lufteinlässe gibt es nur mehr in der Schürze. Am oberen Ende der schräggestellten Windschutzscheibe befindet sich ein auffälliges Lidar-Sensorgehäuse als Vorbereitung fürs vollautonome Fahren. Die Seiten des E-SUV sind schnörkellos und die Türöffner wurden in die Karosserie integriert. Die LED-Leuchten am Heck reichen nach wie vor Volvo-typisch über die D-Säule bis an die Dachkante, wurden aber optisch zweigeteilt und von den unteren Leuchten in der Heckklappe getrennt.

Foto: Volvo
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Größentechnisch legt der neue EX90 gegenüber seinem Vorgänger zu. Die Länge beträgt 5,03 Meter, die Breite 1,96 Meter und die Höhe 1,74 Meter. Der Radstand wächst ebenfalls und misst nun rund drei Meter. Wie auch der XC90 wird das neue Modell wieder mit sieben Sitzplätzen erhältlich sein. Das maximale Stauvolumen bei umgelegter Rückbank wird mit 1.915 Liter angegeben. Für zusätzlichen Stauraum sorgt ein 37-Liter-Frunk unter der Haube.

Der Innenraum des EX90 kommt in der schwedischen Nüchternheit daher und erinnert ein wenig an die Tesla-Cockpits. Dies kommt vor allem durch den senkrecht stehenden 14,5-Zoll-Touchscreen zustande über den alle Fahrzeug- und Infotainment-Einstellungen vorgenommen werden. Beim Betriebssystem wird auf Android Automotive mit Google-Features (Google Maps, Google Assistant) gesetzt. Für weitere Apps steht der Play Store und ein 5G-Internetzugang zur Verfügung. Hinter dem Lenkrad sitzt ein weiteres schmales horizontales Display für die Instrumente.

Foto: Volvo
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Zunächst sind zwei Leistungsoptionen erhältlich

An der Vorder- und Hinterachse ist jeweils ein Permanentmagnetmotor verbaut. Die Systemleistung wird je nach Version entweder maximal 408 oder 517 PS leisten und 770 oder 910 Newtonmeter Drehmoment betragen. In der 517-PS-Variante sprintet man in 4,9 Sekunden von null auf 100 km/h, mit den 408 PS braucht man eine Sekunde länger. Der Topspeed ist immer bei 180 km/h abgeriegelt. Zu Beginn wird der EX90 mit einem 111-kWh-Akku, welcher für eine Reichweite von rund 600 Kilometer ausgelegt ist, ausgestattet sein. Die Ladeleistung wird mit maximal 250 kW angegeben, mit der der Akku in unter 30 Minuten von zehn auf 80 Prozent aufgeladen wird. Zu einem späteren Zeitpunkt soll die Ladeleistung auf 300 kW angehoben werden. Bidirektionales Laden ist ebenfalls in Planung.

Foto: Volvo
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2023 geht der EX90 bereits an den Start, wobei man eher vom vierten Quartal des Jahres ausgeht. Produziert wird das E-SUV in den USA sowie in China. Der Einstiegspreis beträgt rund 105.000 Euro. Wem das zu teuer ist, kann aber auch noch einige Zeit auf den alten XC90 (aktuell rund 77.000 Euro) zurückgreifen, denn dieser wird mit einer Modellüberarbeitung und als Plug-in-Hybrid-Version noch bis 2030 vom Band rollen.