Verkehrsunfälle geschehen in Deutschland im Abstand von wenigen Sekunden. Eine Unachtsamkeit des Fahrers, schlechte Wetterbedingungen oder technische Schäden am Fahrzeug sind die häufigste Ursache, warum es zu einem Aufprall kommt. Im ersten Moment nach dem Unfall stehen Betroffene, aber auch Zeugen, meist unter Schock. Zudem bestehen oftmals Ratlosigkeit sowie die Angst, einen Fehler zu machen. Doch Ihr Verhalten bei einem Unfall kann Leben retten.

Menschen retten - Erste Hilfe leisten

Sollten Sie Zeuge eines Unfalls werden oder bei einem Unfall nicht verletzt werden, sind Sie gesetzlich zur Ersten Hilfe verpflichtet. Unter erste Hilfe fallen auch das Betätigen des Notrufes sowie das Warten auf Fachkräfte. Dies sollte Ihr erster Schritt am Unfallort sein. Wählen Sie direkt den Notruf über die Nummer 112 und schildern Sie, was passiert ist. Beantworten Sie alle Ihnen gestellten Fragen. Besonders wichtig ist, dass Sie auf Rückfragen der Notdienststelle warten. Legen Sie also erst auf, wenn Sie dazu angehalten werden. Es bedarf keiner ausführlichen medizinischen Kenntnisse, um einem Menschen nach einem Unfall zu helfen. Sollte das Unfallopfer ansprechbar sein, ist es wichtig, dass Sie Ruhe vermitteln. Geraten Sie nicht in Panik, sondern sprechen Sie mit einer ruhigen Stimme zum Opfer. Trösten und ermutigen Sie das Opfer. Geben Sie Bescheid, dass bereits ärztliche Hilfe auf dem Weg ist.

Sollte das Opfer nicht ansprechbar sein, müssen Sie die lebenswichtigen Funktionen der Organe kontrollieren. Hebt und senkt sich der Brustkorb, ist ein Puls spürbar, etc. Um eine Unterkühlung zu verhindern, können Sie das Opfer mit einer Decke zudecken. Das Unterlegen einer Decke empfiehlt sich nur dann, wenn das Unfallopfer ansprechbar ist und sich selbstständig bewegen kann.

Selbstständig das Fahrzeug abschleppen?

Nachdem Sie den Opfern am Unfallort geholfen haben, müssen Sie sich um die Fahrzeuge kümmern, welche beschädigt wurden. Nun ist schnelles Handeln erforderlich, um einen schlimmeren Ausgang der Situation zu vermeiden. Schalten Sie sofort den Warnblinker ein, um den Verkehr um Sie herum zu warnen. Anschließend muss das Warndreieck ungefähr 100 Meter vor der Unfallstelle aufgestellt werden. Dies bietet dem Verkehr die Möglichkeit, die Geschwindigkeit anzupassen. Sollte es der Zustand der Fahrzeuge erlauben, sollten Sie diese an die Seite der Fahrbahn schieben.

Im Idealfall kontaktieren Sie einen Abschleppdienst. Dieser ist in den meisten Kfz-Versicherungen inklusive. Mit einem Notruf können Sie diesen beauftragen, Ihr Fahrzeug abzuschleppen. Sollten Sie jedoch nicht über einen solchen Dienst verfügen, oder das Fahrzeug lieber selbst abschleppen, gilt es einige Merkmale zu beachten. Besonders auf der Autobahn gilt: Das Abschleppen darf hier nur vonstattengehen, wenn der Unfall auch auf der Autobahn geschehen ist.

Die Hauptregel beim Abschleppen lautet: "Der Warnblinker muss dauerhaft leuchten." Beide Fahrzeuge müssen während des Vorgangs über eingeschaltete Warnblinker sowie bei Dämmerung oder Dunkelheit über eingeschlagenes Licht verfügen.

Bei einem defekten Fahrzeug stecken Sie den Schlüssel in das Zündschloss und aktivieren die erste Stellung. Anschließend nehmen Sie den Gang heraus und lösen die Handbremse. Bei einem Automatikfahrzeug sollte der Gang auf "N" geschaltet werden. Anschließend entriegeln Sie das Lenkradschloss.

Beim Abschleppen sollten Sie eine Maximalgeschwindigkeit von 50 km/h einhalten. Nur so verschaffen Sie dem Pannenfahrzeug ausreichend Zeit, um die Bewegungen des abschleppenden Fahrzeuges zu übernehmen.