Das McLaren P1 Exemplar in Supernova Silver, Codename XP2R, wurde die 390 Meilen von Woking zum Nürburgring gefahren, um die Straßentauglichkeit des Fahrzeugs zu unterstreichen. Bei der Ankunft an der Rennstrecke, hob der Rennmodus den aktiven Heckflügel um 300mm, senkte die Fahrhöhe um 50mm und die RaceActive Chassis Control Federung wurde um 300 Prozent härter - ein rennstreckenspezialisiertes Fahrzeug auf Knopfdruck.

Der McLaren P1 erzeugt bis zu 600kg Abtrieb durch die Nutzung aktiver Aerodynamik, welche in Verbindung mit maßgeschneiderten Reifen, ein beispielloses Gripniveau, erstklassiges Handling und Balance bietet. Das erlaubt dem McLaren P1 höhere Geschwindigkeiten in Kurven und schnellere Höchstgeschwindigkeiten. Die optimierte Traktion gibt dem Fahrer die Möglichkeit früher wieder Gas zu geben.

Unter 7 Minuten - das schaffen nicht viele, Foto: McLaren
Unter 7 Minuten - das schaffen nicht viele, Foto: McLaren

"Die Strecke ist wie eine Achterbahn aus der Hölle. Trotzdem fühlt sich das Auto durchgehend ausbalanciert und ausgewogen an und inspiriert dich, die hohen Level des Gripniveau und der vielseitigen Fähigkeiten zu erreichen", erklärt Goodwin.

"Die Beschleunigung von der Aremberg Rechtskurve runter zur Fuchsröhre ist absolut überwältigend. Ich habe solch eine Beschleunigung nur einmal in einem Formel-1-Wagen erlebt. Dieser bergab schlängelnde Abschnitt der Strecke wird voll gefahren. Durch Nutzung des DRS werden die Gänge hochgeschaltet bis ins Tal und der folgende Druck erreicht die maximalen vertikalen G-Kräfte des Fahrzeugs. Die Kräfte wirken auf Reifen, das Chassis und den Flügel, werden aber mit nur einem leichten Lupfen des Gaspedals genommen."

"Die zahlreichen Sprünge machen die Nordschleife berühmt und sind mit den massiven Geschwindigkeiten, mit denen wir sie befahren, eine noch größere Herausforderung als ohnehin schon. Flugplatz und Pflanzgarten werden beide mit sehr hohen Geschwindigkeiten genommen, aber das hohe Niveau des Abtriebs und seine Kräfte bei dieser Geschwindigkeit halten das Fahrzeug stabil bei der Landung. Beide Stellen sind in jedem Auto angsteinflößend, aber ich habe mich niemals so sicher gefühlt. Es ist einfach sensationell."

Auf der Nordschleife werden Legenden geboren, Foto: Mercedes-Benz
Auf der Nordschleife werden Legenden geboren, Foto: Mercedes-Benz

"Am Bergwerk musst du spät einlenken um eine hohe Geschwindigkeit für die folgende Gerade mitzunehmen. Hier waren die fantastischen Bremsen und die gestochen scharfe Lenkung unabdinglich um schnell und problemlos wieder aufs Gas zu gehen. Es ist ein schneller Abschnitt und man fühlt sich fantastisch wenn man ihn genau richtig bewältigt."

Nach Verlassen des Bergwerks muss sofort wieder Tempo erzeugt werden, die bahnbrechende RaceActive Chassis Control (RCC) stellt dabei sicher, dass der McLaren P1 auf einem besonders unebenen Abschnitt der Strecke ausbalanciert ist und Bodenhaftung behält. Goodwin fährt fort: "Mit einem so schnellen Auto ist Stabilität genauso wichtig, wie ein ultimativer Grip, da einige der unebensten Stellen der Strecke auch die schnellsten sind. Der erbarmungslose Anstieg zum Karussell ist nach ein paar spektakulären Momenten bewältigt, da die volle kombinierte Kraft des Antriebsstranges das Fahrzeug den langen Anstieg hinauf treibt. Auf der Spitze des Hügels liegt eine der schnellsten Kurven der Strecke, mit einer erreichten Geschwindigkeit von ca. 300 km/h. Die Strecke ist hier sehr uneben, aber die Kurve wird, mit einem leichten anbremsen, im fünften Gang gefahren."

Die Spitze der Seitenführungskräfte wirken, wenn der McLaren P1 auf die überhöhte Betondecke des Karussell fällt und die um mehr als 180 Grad verlaufende Kurve fährt. Der Fahrer ist hier bis zu 3,9g vertikalen Kräften ausgesetzt. Von hier aus erreicht der McLaren P1 die letzten Abschnitte der Runde und den Sprint zum Ziel. Straßenzugelassene Pirelli Bereifung, die speziell für den McLaren P1 entwickelt wurde, sorgen für ein unerbittliches Tempo und die elektronisch abgeriegelten 330 km/h, die im Rennmodus zur Verfügung stehen, werden auf der Geraden der Döttinger Höhe erreicht.

Während einer einzigen Runde wurde durchschnittlich alle sechs Sekunden ein Gangwechsel durchgeführt. Im Gegensatz zur Formel 1, wo das DRS auf eine oder höchstens zwei gekennzeichnete Zonen beschränkt ist, um Überholmannöver zu unterstützen, wurde das System, als Goodwin über die Ziellinie fährt, in sieben verschiedenen Situationen auf insgesamt 9 Prozent der Runde genutzt. Das System wird durch den am Lenkrad montierten Knopf betrieben und fährt den Rückflügel von 29 Grad auf 0 Grad ein. Eingeschaltet reduziert das DRS den Abtrieb des Fahrzeugs so um 60 Prozent.

"Die Döttinger Höhe vergeht wie im Flug", erklärt Goodwin. "Von Galgenkopf aus ist die Beschleunigung brutal, aber wenn du den DRS Knopf drückst, erhöht sie sich noch mehr, weil das Fahrzeug durch die Luft gleitet und die 330 km/h werden sofort erreicht. Und dann liegt das Auto einfach da - cruisend - mit seiner unwirklichen Geschwindigkeit auf dem harten Asphalt. Die Aussicht auf das Eifelgebirge zieht vorbei, wie bei einem Film der vorgespult wird."

Die komplette Palette aller McLaren Straßen-und Rennwagen ist Goodwin gefahren, und damit in der einzigartigen Position, die Performanceeigenschaften und Fähigkeiten zu beurteilen und kommentieren, wie der McLaren P1 im Vergleich abschneidet. Nach dem unter 420 Sekunden Sprint auf dem furchterregenden Nürburgring, zieht er das Fazit: "Den McLaren P1 bei dieser Geschwindigkeit zu fahren, auf dieser Rennstrecke, ist die beeindruckenste Fahrerfahrung, die ich jemals in einem McLaren Straßen- oder Rennwagen, oder auf einer Straße oder Rennstrecke erlebt habe."