Strand, Meer, Dünen und Highspeed-Action: Vom 17. bis 19. August gab BWT Mücke Motorsport im Rahmen des ADAC GT Masters in Zandvoort Gas. Der Kurs an der niederländischen Nordseeküste war Schauplatz der fünften Saisonstation und hielt viele positive Emotionen für den Traditionsrennstall bereit. Für die Glücksmomente verantwortlich waren Jeffrey Schmidt und DTM-Star Jamie Green im BWT Audi R8 LMS #26, Ricardo Feller und Christopher Haase im BWT Audi R8 LMS #25 sowie Mike David Ortmann und Markus Winkelhock im kfzteile24 Audi R8 LMS #24.

Die Highlights des Wochenendes

Im Höhenflug: Ortmann und Winkelhock starteten nach ihrem Podium auf dem Nürburgring hochmotiviert in das Wochenende in Zandvoort. Starke Trainingszeiten verhießen Großes und Ortmann setzte mit Rang fünf - seinem besten Qualifying-Ergebnis im ADAC GT Masters - den Erfolgstrend nahtlos fort. Nach einem starken Start fand er sich bald auf Rang vier wieder. Diese Position hielt Winkelhock nach dem Fahrerwechsel und so war nicht nur die Freude über Punkte, sondern auch Rang drei in der Junior-Wertung groß. Für das Sonntagsrennen fuhr Winkelhock Startplatz zehn heraus, haderte allerdings mit Verkehr auf der Strecke, der ein Top-Ergebnis verhinderte. Am Start kämpfte er sich an einigen Autos vorbei und übergab Ortmann den kfzteile24 Audi R8 LMS #24 auf Rang sechs. Eine Position mussten sie durch den Boxenstopp wieder abgeben, erzielten aber dennoch wichtige Punkte.

Die besten Ringe: Am Sonntag jubelten Feller und Haase. Von Platz acht aus gestartet, kämpfte sich das Duo über eine geschickte Boxenstoppstrategie zwei Positionen nach vorne und beendete den Lauf auf Rang sechs. Feller schaffte nicht nur zum vierten Mal im zehnten Saisonrennen den Sprung auf das Junior-Podium, der BWT Audi R8 LMS #25 wurde darüber hinaus Bester seiner Marke im gesamten Feld des ADAC GT Masters. Bereits am Samstag hatte das Duo eine eindrucksvolle Show in Zandvoort gezeigt. Im Qualifying steckte Feller im Verkehr fest und kam nicht über Rang 24 hinaus. Davon ließen sich die beiden nicht entmutigen und machten auf dem engen Dünenkurs 14 Positionen gut. Platz zehn und ein Punkt waren der Lohn für diese starke Aufholjagd.

Starke Mannschaftsleistung von BWT Mücke Motorsport auf der Dünenachterbahn in Zandvoort, Foto: Gruppe C Photography
Starke Mannschaftsleistung von BWT Mücke Motorsport auf der Dünenachterbahn in Zandvoort, Foto: Gruppe C Photography

Dünen-Achterbahn: DTM-Star Green trat in Zandvoort zum dritten Mal gemeinsam mit Schmidt im BWT Audi R8 LMS #24 an, da Stammfahrer Stefan Mücke mit der WEC in Silverstone unterwegs war. Am Sonntag brillierte Green mit der sechstschnellsten Zeit im Qualifying - zweitbester Audi des Feldes. Am Start verlor der Brite jedoch ein paar Positionen aufgrund eines Autos mit technischen Problemen vor ihm. Ein früher Stopp sollte das Auto nach vorne bringen, doch diese Taktik ging nicht auf. Schmidt überholte nach dem Fahrerwechsel noch einen Konkurrenten und fuhr auf Rang neun ins Ziel. Eine Top-10-Platzierung blieb dem BWT Audi R8 LMS #26 am Samstag verwehrt. Mit einem starken Start von Rang zwölf befand sich Schmidt beim Fahrerwechsel auf Rang acht - die Box verließen sie auf dem letzten Platz. Das Auto musste nach einem Problem an der Kupplung resettet werden, wodurch das Duo mehr als eine Minute verlor.

Drei Mücken mit einer Klappe: In Zandvoort gelang BWT Mücke Motorsport ein besonderer Meilenstein. Erstmals seit dem Einstieg ins ADAC GT Masters fuhren alle drei Autos der Mannschaft in die Top-10. Schon oft war der Rennstall kurz davor, nun ist es im Sonntagslauf mit den Rängen sechs, sieben und neun endlich geglückt. Durch die starken Ergebnisse in den Dünen hat BWT Mücke Motorsport zudem einen Sprung auf Rang vier in der Teammeisterschaft gemacht und den Rückstand zu Platz drei auf lediglich fünf Punkte verkürzt.

Die Stimmen zum Wochenende

Jamie Green (BWT Audi R8 LMS #26): "Es war wirklich ein gutes Wochenende. Ich habe erneut viel gelernt und merke, wie ich mich im GT-Sport stetig verbessere. Im Samstagsrennen wäre Platz sechs möglich gewesen. Leider konnte ich nach dem Boxenstopp das Auto nicht starten, weil es ein Problem mit der Kupplung gab. Es war schade, auf diesem Weg ein gutes Ergebnis zu verlieren. Am Sonntag ist mir mit Rang sechs mein bestes Qualifying-Ergebnis im ADAC GT Masters gelungen. Am Start jedoch hat meine Reihe nicht richtig beschleunigt. Da Ausscheren verboten ist, musste ich bremsen und fiel auf Rang acht zurück. Wir haben uns für einen frühen Fahrerwechsel entschieden, doch für Jeffrey liefen die Runden nach dem Boxenstopp nicht optimal. Somit war es am Ende Rang neun."

Jeffrey Schmidt (BWT Audi R8 LMS #26): "Am Freitag fehlte uns leider durch mehrere rote Flaggen die Fahrzeit und die Vorbereitung auf mein Qualifying am Samstag war nicht optimal. Nach Verkehr auf der ersten und einem kleinen Fehler auf der zweiten schnellen Runde, blieb nur Startplatz zwölf. Ich hatte im Rennen einen guten Start und konnte Jamie das Auto auf Rang acht übergeben. Durch die Probleme nach dem Stopp haben wir leider mehr als eine Minute verloren, sonst wären gute Punkte drin gewesen. Am Sonntag haben wir uns für einen frühen Stopp entschieden, was rückwirkend vielleicht nicht ganz optimal war, da wir ein paar Positionen verloren haben. Nachdem ich einen Konkurrenten am Ende noch überholt habe, waren wir im Ziel Neunte. Die Punkte sind gut, aber es war viel mehr möglich."

Weiteres Podium für Ortmann/Winkelhock, Foto: Gruppe C Photography
Weiteres Podium für Ortmann/Winkelhock, Foto: Gruppe C Photography

Christopher Haase (BWT Audi R8 LMS #25): "Im ersten Rennen sind wir von 24 auf Zehn gefahren. Das war gute Arbeit von allen im Team und wir waren sehr zufrieden. Allerdings war die Art, wie teilweise gefahren wurde, nicht ideal. Einige Vorfälle oder deren Handhabung sollten vielleicht überdacht werden. Mein Qualifying am Sonntag ließ mit Rang acht einiges erhoffen. Leider kam es in Kurve drei zu einer Berührung mit einem Konkurrenten. Wir haben uns bereits unterhalten und alles geklärt. Wir hatten im weiteren Rennverlauf super Reifen und hätten sogar noch mehr attackieren können, doch Überholen in Zandvoort ist schwierig. Über die Strategie sind wir auf Rang sechs gekommen und so durfte ich mit Ricardo wieder aufs Junior-Podium. Seine Lernkurve ist extrem gut und steil. Wenn er so weitermacht, wird er ein Großer!"

Ricardo Feller (BWT Audi R8 LMS #25): "Es war alles in allem ein positives Wochenende. Wir haben bereits in den Trainings ein tolles Setup herausgefahren. Leider hatte ich im Qualifying keine freie Runde, somit blieb nur Startplatz 24. Wir wussten, dass der Speed da ist. Platz zehn hat auf dieser Strecke allerdings sogar unsere Erwartungen übertroffen. Am Sonntag war die Ausgangslage deutlich besser, auch wenn Christopher ein paar Probleme am Start hatte. Durch den Boxenstopp sind wir drei Positionen nach vorne gekommen. Ich wollte noch den Mercedes vor mir attackieren, aber es hat leider nicht ganz gereicht."

Mike David Ortmann (kfzteile24 Audi R8 LMS #24): "Mit dem Podium am Nürburgring ist bei uns der Knoten geplatzt. Das habe ich mit Rang fünf im Samstagsqualifying erneut gezeigt. Diese echt gute Runde war der Grundstein für das spätere Rennergebnis. Eine Position habe ich durch den Ausfall eines Konkurrenten geerbt und so war es Platz vier und ein Podium in der Junior-Wertung. Am Sonntag hatte Markus etwas Pech im Qualifying, sonst wäre deutlich mehr als Rang zehn möglich gewesen. Zudem haben wir ein paar Meter beim Stopp liegen lassen. Ungeachtet dessen war es ein positives Wochenende mit zwei Top-10-Platzierungen. Diesen Rückenwind müssen wir nun an den Sachsenring mitnehmen."

Markus Winkelhock (kfzteile24 Audi R8 LMS #24): "Dieses Wochenende lief von Anfang an gut. Schon in den Trainings waren wir mit dabei und das hat Mike auch in seinem Qualifying gezeigt. In meinem Qualifying am Sonntag war das Auto wirklich super. Ohne Verkehr wäre möglicherweise sogar die Pole Position drin gewesen - mit Sicherheit aber die erste oder zweite Startreihe. Umso ärgerlicher, dass es letztlich nur Rang zehn war. Mein Start hingegen war gut und nach einer Runde war ich bereits auf Rang sieben. Es ging zwischenzeitlich sogar auf Platz sechs, diese Position mussten wir beim Stopp aber wieder abgeben. Trotzdem: Punkte in beiden Rennen und das wollen wir am Sachsenring wiederholen."

Teamchef Peter Mücke: "Wir waren in Zandvoort mit allen drei Autos von Anfang an in der Lage, in die Top-10 zu fahren - und das konstant. Das zeigt, was wir mittlerweile im ADAC GT Masters aufgebaut haben. Natürlich möchte jeder immer auf das Podium oder gewinnen, aber in diesem engen Feld ist es eine respektable Leistung, zu den besten Zehn zu gehören. Auch unsere Junioren haben dieses Wochenende wirklich gute Leistungen abgeliefert - auch im Qualifying. Damit bin ich sehr zufrieden. Jetzt werden wir sehen, wie es am Sachsenring weitergeht. Dort wird es sicher nicht ganz einfach, aber wir nehmen den Schwung aus diesem Wochenende mit."

Meilenstein für den Traditionsrennstall aus Berlin, Foto: Gruppe C Photography
Meilenstein für den Traditionsrennstall aus Berlin, Foto: Gruppe C Photography

Matthias Kieper (PR & Team-Management): "Es ist uns zum ersten Mal gelungen, in einem Rennen mit allen drei Autos in die Top-10 zu fahren. Das ist in diesem engen Feld eine wirklich starke Leistung, auf die alle im Team stolz sein können. Wir steigern uns stetig und arbeiten in die richtige Richtung. Dabei bleibt unser Ziel fest im Fokus: Die Teammeisterschaft. Aktuell fehlen uns nur fünf Punkte auf Rang drei. Wir wollen auf jeden Fall Rang drei in dieser Wertung aus dem Vorjahr verteidigen, am liebsten natürlich überbieten. Das Wochenende in Zandvoort war der nächste Schritt zu diesem Ziel."

Michael Weiss (Technischer Leiter): "Wie sich schon am Nürburgring angekündigt hat, trägt unsere Arbeit aus der Sommerpause Früchte. Das Wochenende in Zandvoort war von Beginn an mehr als erfreulich. Die Balance der Autos war gut und auch die Fahrerperformance hat gestimmt. In den Trainingssessions waren wir immer Top-10-Kandidat - meist sogar mehr. Die Ergebnisse und die beiden Junioren-Podien sprechen für sich. Lediglich am Samstag gab es bei der Nummer 26 ein Problem mit der Kupplung. Wir müssen die Gründe genau analysieren, haben für das Sonntagsrennen aber vorsorglich alle Komponenten auf Verdacht getauscht. Am Sonntag hat alles reibungslos funktioniert. Diesen Rückenwind wollen wir nun an den Sachsenring mitnehmen."