Ein Starterfeld von 39 Supersportwagen war in dem ersten der beiden Rennen des ADAC GT Masters auf der 3.629 Meter kurzen Sprintstrecke des Nürburgrings ein Garant für faszinierende Zweikämpfe und packende Türklinkenduelle. Die beiden Stuck-Brüder Ferdinand (20) und Johannes (24, beide Österreich) behielten in einem der spektakulärsten Rennen der "Liga der Supersportwagen" den Überblick und übernahmen mit ihrem dritten Saisonsieg im Reiter-Lamborghini Gallardo die Tabellenführung. Dominik Baumann (18) und Hari Proczyk (35, beide Österreich) wurde im Mercedes-Benz SLS AMG von HEICO MOTORSPORT Zweite vor ihren Teamkollegen Andreas Wirth (26, Heidelberg) und Christiaan Frankenhout (29, Niederlande), die ein zweikampfstarkes Rennen als Dritte beendeten.

"Das war sicherlich eines der engsten Rennen des ADAC GT Masters", sagte ein atemloser Johannes Stuck nach dem Rennen im Rahmen des ADAC Truck-Grand-Prix auf dem Nürburgring. Gleich am Start übernahm sein jüngerer Bruder Ferdinand von der Pole-Position die Spitze, konnte sich aber nicht von Verfolger Dominik Baumann absetzen. Eine zehnminütige Safety-Car-Phase nach einer Kollision zwischen Stefan Landmann (24, Österreich) im Phoenix Racing Pole Promotion-Audi R8 und Lokalmatador Frank Schmickler (46, Rösrath) im Porsche 911 von Mühlner Motorsport ließ einen zwei Sekunden Vorsprung von Stuck zusammenschmelzen.

Zwei SLS komplettieren das Podium

Doch auch nach dem Restart behielt Stuck einen kühlen Kopf und behauptete sich an der Spitze. Nach dem Fahrerwechsel verteidigte Johannes Stuck die Führung erfolgreich und stellte mit 1,4 Sekunden Vorsprung den Sieg sicher. "Genial!", war der erste Kommentar von Ferdinand Stuck nach dem Rennen. "Ich konnte mich keine Sekunde ausruhen und musste in jeder Runde extrem pushen, um die Führung zu halten." Für Bruder Johannes wurde es in den letzten Runden nochmals eng. "Gegen Rennende haben die Reifen stark abgebaut und ich habe etwas Vorsprung eingebüßt."

Das Podium komplettierten Andreas Wirth/Christiaan Frankenhout, die im Flügeltürer-Mercedes mit spektakulären Überholmanövern von Startplatz 12 nach vorn fuhren. In der vorletzten Runde kämpfte sich Frankenhout am a-workx-Akrapovic-Porsche 911 von Sebastian Asch (25, Ammerbuch) und Michael Ammernmüller (25, Pocking) vorbei auf Platz drei. Mit einer starken Aufholjagd begeisterten auch Marc A. Hayek (40, Schweiz) und der amtierende Champion Peter Kox (47, Niederlande) im Reiter-Lamborghini, die von Position 22 in das Rennen starteten und schließlich Rang fünf belegten.

Der fünfte Platz sicherte Hayek auch den Sieg in der Amateurwertung vor Toni Seiler (53, Schweiz), der gemeinsam mit Philip Eng (21, Österreich) in einer Callaway-Corvette hinter dem Duo Maximilian Mayer (19, Ingolstadt)/Maximilian Götz (25, Uffenheim) im MS Racing Mercedes-Benz SLS AMG Rang sieben belegte. ADAC GT Masters-Neueinsteiger Ardi van der Hoek (34, Niederlande) komplettierte im Audi R8 des Prosperia Team Brinkmann das Amateurpodium.

Heinz-Harald Frentzen mit bestem Saisonergebnis

Der ehemalige Formel-1-Vizeweltmeister Heinz-Harald Frentzen (44, Monaco) durfte sich zusammen mit Skisprunglegende Sven Hannawald (36, München) als 12. in einer Callaway-Corvette über seine bisher beste Platzierung im ADAC GT Masters freuen. Ex-Formel-1- und DTM-Pilot Markus Winkelhock (31, Berglen-Steinach) belegte bei seinem Debütrennen in der "Liga der Supersportwagen" an der Seite von Pierre von Mentlen (Schweiz) im 9 Elf Team Dutt Motorsport-Audi R8 Platz 17. Die bisherigen Tabellenführer Alexandros Margaritis (26, Köln) und Dino Lunardi (32, Frankreich) hatten im BMW ALPINA B6 des LIQUI MOLY Team Engstler Pech und schieden aus.

Für das zweite Rennen des ADAC GT Masters auf dem Nürburgring am Sonntag (Start: 12.00 Uhr) haben die Stuck-Brüder mit der Pole-Position wieder eine gute Ausgangsposition. Kox/Hayek starten vor Baumann/Proczyk als Zweite, Frentzen/Hannawald nehmen das zweite Rennen von Startplatz vier aus in Angriff.