Im GT Masters erlebten die Zuschauer die beiden spannendsten Rennen der Saison, in denen Luca Ludwig und Christopher Mies aus dem Team Abt Sportsline den Rückstand auf die Tabellenführer von 16 auf neun Punkte runterkämpften. Die Entscheidung, ob nach dem amtierenden Champion Christian Abt auch der neue Meister aus dem Allgäuer Team kommt, fällt also erst in den letzten beiden Rennen. "Für mich waren das die beiden aufregendsten Rennen in der Geschichte des GT Masters – und das, obwohl ich nur an der Boxenmauer stand", sagt Christian Abt. "Kompliment an unsere Jungs, die sich trotz aller Zweikämpfe und Wetterkapriolen nicht haben aus der Ruhe bringen lassen. Luca und Christopher stehen beim Finale in Oschersleben völlig verdient im Endspiel um die Meisterschaft." Im Formel-3-Cup hat Volkswagen-Junior Daniel Abt mit zwei zweiten Plätzen seine Aufholjagd eindrucksvoll fortgesetzt. Der 17 Jahre alte Rookie aus dem Team Van Amersfoort Racing liegt vor den letzten zwei Rennen nur noch neun Punkte hinter Tabellenführer Tom Dillmann.

GT Masters: Ludwig und Mies halten Titelchance am Leben

Mit einem zweiten und einem sechsten Platz haben Luca Ludwig und Christopher Mies ihre Titelchancen im ADAC GT Masters am Leben gehalten. Die beiden Youngster aus dem Team ABT Sportsline kämpften am Nürburgring ihren 16-Punkte-Rückstand auf die Tabellenführer auf neun Zähler runter und fahren jetzt als Jäger zum Saisonfinale nach Oschersleben (1. bis 3. Oktober). Außer den beiden Teams im Audi R8 LMS und Lamborghini hat kein anderer Pilot mehr Chancen auf den Titel in der Serie der Traumsportwagen. "Das war eines meiner schwierigsten Rennen überhaupt", berichtete Christopher Mies. "Als ich das Auto von Luca übernommen habe und wieder auf die Strecke ging, war ich mittendrin in den härtesten Zweikämpfen. Ich konnte einige Konkurrenten überholen und war happy, das Auto auf dem zweiten Platz ins Ziel zu bringen." Dem tollen Ritt von Platz sechs auf zwei zollte auch Partner Luca Ludwig Respekt: "Gratulation an Christopher, der ein tolles Rennen gefahren ist." Wer glaubte, damit hätte der Gott der Rennaction sein Pulver verschossen, der wurde am Sonntag eines Besseren belehrt: Wieder setzte in der Eifel den letzten zehn Minuten Regen ein und sorgte dafür, dass sich die Positionen noch bis in die letzte Kurve veränderten. Luca Ludwig, der diesmal das Auto von Mies übernahm, lieferte sich trotz abbauender Reifen einen starken Kampf gegen die Konkurrenz, mehr als der sechste Platz war aber nicht zu holen.

"Mit 50 Kilo Erfolgsballast waren wir das schwerste Auto im Feld. Trotzdem haben wir alles gegeben und bis zur Ziellinie gekämpft", sagte Christopher Mies und bilanzierte: "Unser erstes Ziel, die Meisterschaft bis zum Finale offen zu halten, haben wir erreicht. Ein paar Punkte mehr hätten wir uns natürlich gewünscht, aber jetzt sind die Vorraussetzungen für das letzte Wochenende klar: maximum Attacke."

Die Besatzung des Schwesterautos mit der Startnummer zwei erlebte am Nürburgring ein durchwachsenes Wochenende. "Das war ein turbulentes Rennen am Sonntag", erklärte Jens Klingmann, der sich das Cockpit des R8 ausnahmsweise mit Frank Kechele teilte. "Gleich zu Beginn gab es eine Kollision mit einem Porsche. Danach habe ich zwar wieder aufgeholt, wurde später aber umgedreht. So blieb nur der siebte Platz. Das ist schade, aber viel wichtiger ist, dass unser Team in der Meisterschaft weiter dabei ist." Am Samstag fuhren Klingmann und Kechele auf den sechsten Rang.

Formel 3: Zweimal Zweiter – Daniel Abt setzt Aufholjagd fort

Im ATS Formel-3-Cup kommt es beim Saisonfinale zum Showdown zwischen dem erfahrenen Tabellenführer Tom Dillmann und Rookie Daniel Abt. Mit zwei zweiten Plätzen auf dem Nürburgring hat der 17 Jahre alte Kemptener weiter Boden auf den Spitzenreiter gut gemacht und liegt jetzt lediglich neun Zähler hinter dem Franzosen. Die beiden Erzrivalen sind jetzt die einzigen Piloten mit Titelchancen im gut 20- köpfigen Starterfeld der hart umkämpften Nachwuchsserie.

"Neun Punkte sind natürlich ein harter Brocken – aber nicht unmöglich", zeigte sich Daniel Abt nach seinem zweiten Platz im Sonntagsrennen kämpferisch. Der Youngster fuhr vom vierten Startplatz auf Rang zwei nach vorn – es war bereits seine neunte Podiumsplatzierung in der ersten Formel-3-Saison. "Der Sonntag war eher unspektakulär im Vergleich zum Vortag. Umso wichtiger, dass wir keine Fehler gemacht und keine Punkte verschenkt haben", bilanzierte Daniel Abt. Am Samstag erlebten die Zuschauer in der Eifel ein spektakuläres Formel-3-Rennen, in dem die Piloten wegen plötzlich einsetzendem Regen sogar einen Boxenstopp samt Reifenwechsel absolvieren mussten. "Wir waren noch eine Runde mit Slicks auf nasser Strecke draußen, da musste man cool bleiben", berichtete Daniel Abt. Trotz Verständigungsproblemen mit der Box und einem nicht perfekten Stopp kämpfte sich Abt im Ziel auf den zweiten Platz.

"Wir haben hier am Nürburgring Punkte aufgeholt und sind damit in der Position, beim Finale noch einmal angreifen zu können. Und genau das werden wir mit aller Konzentration tun", sagt Daniel Abt. Insgesamt 24 Punkte (zehn pro Sieg, jeweils einer für die Pole Position und einer für die schnellste Rennrunde in den beiden Läufen) werden am letzten Wochenende der Saison in Oschersleben (1. bis 3. Oktober) vergeben. In der Rookie-Wertung hat Daniel Abt die Führung zurückerobert und liegt drei Punkte vor dem Dänen Kevin Magnussen.