Joey Mawson (19, AUS, Van Amersfoort Racing) hat nach einem schwierigen Wochenende in der etropolis Motorsport Arena Oschersleben die richtige Antwort gegeben. Der Australier gewann das dritte Rennen der ADAC Formel 4 im Rahmen der DTM. Mit dem vierten Saisonsieg wahrt der Meisterschaftsdritte seine Chancen im spannenden Titelkampf. ADAC Stiftung Sport Förderpilot Tim Zimmermann (19, Langenargen, Neuhauser Racing) wurde Zweiter vor Marek Böckmann (18, Lautersheim, Jenzer Motorsport), der seinen ersten Podestplatz in der Highspeedschule des ADAC erzielte.

"Dieser Sieg ist ein guter Abschluss eines durchwachsenen Wochenendes", sagte Mawson. Der 19-Jährige legte den Grundstein zum Erfolg in der ersten Kurve nach dem Start. Nach einem Verbremser von Pole-Setter Jannes Fittje (16, Langenhain, Motopark) schlüpfte Mawson vom vierten Startplatz geschickt auf der Innenseite durch und übernahm die Führung. In der Folge arbeitete er sich einen komfortablen Vorsprung auf den Rest des Feldes heraus. Beim Zieleinlauf hatte Mawson 8,7 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Zimmermann.

Dem Neuhauser Racing-Piloten gelang ebenfalls ein hervorragender Start, und er arbeitete sich von der fünften auf die zweite Position nach vorne. Bei leicht feuchten Streckenbedingungen fuhr Zimmermann seinen dritten Podestplatz in diesem Jahr souverän über die Ziellinie. Böckmann musste härter für seine Podiumspremiere kämpfen. In den Schlussrunden verteidigte er sich erfolgreich gegen Verfolger Marvin Dienst (18, Lampertheim, HTP Junior Team), der im Verlauf des Rennens fünf Positionen gutmachte.

Dienst auf gutem Wege zum Titelgewinn

Damit verpasste der Meisterschaftsführende nach zwei zweiten Plätzen zum ersten Mal an diesem Wochenende die Top-Drei. Dafür konnte Dienst seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf Titelkontrahent Joel Eriksson (17, SWE, Motopark) weiter ausbauen. Der Schwede gewann die ersten beiden Rennen in Oschersleben, kam am Sonntagabend aber nicht über den neunten Platz hinaus. Dienst hat nun 310 Punkte auf dem Konto. Bei noch drei ausstehenden Saisonrennen liegt er mit 30 Punkten Vorsprung auf Eriksson an der Spitze. Rennsieger Mawson ist Gesamtdritter mit 256 Zählern und hat beim Finale auf dem Hockenheimring (02. bis 04. Oktober) ebenfalls Chancen auf den Meisterschaftssieg.

Ortmann erobert Führung in der Rookie-Wertung

Hinter Robert Shwartzman (15, RUS, kfzteile24 Mücke Motorsport) überquerte Janneau Esmeijer (18, NED, HTP Junior Team) die Ziellinie als Sechster. Der Niederländer machte im Verlauf der 15 Runden sieben Positionen gut. Eine ähnliche Aufholjagd gelang dem Siebplatzierten Mike Ortmann (15, Ahrensfelde, kfzteile24 Mücke Motorsport). Der 15-Jährige hielt sich von Startplatz 14 aus sämtlichen Zwischenfällen heraus und wurde als erfolgreichster Rookie auf dem Siegerpodest ausgezeichnet.

Damit eroberte Ortmann die Führung in der Rookie-Meisterschaft von seinem kfzteile24 Mücke Motorsport-Teamkollegen David Beckmann zurück. In der Wertung, an der ausschließlich Piloten ohne vorherige Automobilsporterfahrung teilnehmen, liegt Ortmann mit 292 Punkten an der Spitze. Beckmann belegt den zweiten Platz mit 290 Zählern.

Auch Mick Schumacher (16, Gland/CHE, Van Amersfoort Racing) ist mit 240 Punkten noch im Rennen um die Rookie-Meisterschaft. Der Van Amersfoort Racing- Pilot erlebte vor 66.000 Zuschauern ein erfolgreiches Wochenende in der Magdeburger Börde. Nach Platz vier im ersten Rennen fuhr der Sohn von Formel-1- Rekordweltmeister Michael Schumacher im zweiten Lauf auf das Podium. Im dritten Rennen fiel er auf Punktekurs liegend nach einer Kollision in der vorletzten Runde aus.

Die Stimmen vom Podium

Joey Mawson (19, AUS, Van Amersfoort Racing), Sieger:
"Dieser Sieg ist ein guter Abschluss eines durchwachsenen Wochenendes. Die Bedingungen im dritten Rennen waren durch den stetig wiederkehrenden Nieselregen nicht einfach. Ich erwischte aber einen großartigen Start und schob mich sofort an die Spitze. Zur Mitte des Rennens hatte ich einen relativ großen Abstand herausgefahren. Zu diesem Zeitpunkt war ich fast sicher, dass ich nur das Auto auf der Strecke halten musste, um das Rennen zu gewinnen. Ich reise nun mit einem recht großen Rückstand zum Finale nach Hockenheim. Ich werde dort aber alles geben, um nochmals Podestplätze und möglicherweise Siege einzufahren.

Tim Zimmermann (19, Langenargen, Neuhauser Racing), Zweiter:
"Ich kam am Start sofort von Platz fünf auf Rang zwei nach vorne - innerhalb von zwei Kurven. Als es etwas zu regnen begann, gingen einige Fahrer etwas vorsichtiger zu Werke als andere. Dadurch zog sich das Feld auseinander. Das spielte mir in die Karten. Ich fuhr sehr schnelle Zeiten, merkte aber bereits nach ein paar Runden, dass Joey heute nicht zu schlagen sein würde. Ich freue mich sehr über diesen Podestplatz. Gleichzeitig macht es mich etwas traurig, dass es erst so spät in der Saison wieder richtig gut läuft. Wir sind als Team auf jeden Fall auf dem richtigen Weg und ich hoffe, dass ich in Hockenheim endlich meinen ersten Saisonsieg feiern kann.

Marek Böckmann (18, Lautersheim, Jenzer Motorsport), Dritter:
"Mein erster Podestplatz in der ADAC Formel 4 - ich bin super glücklich und kann das Grinsen gar nicht mehr abstellen. Mein Start war gut und ich war sogar kurzzeitig auf eins. Joey bremste sich aber vorbei, ich musste etwas von der Strecke und dadurch rutschte Tim ebenfalls vorbei. Mein Plan war, an den beiden dran zu bleiben und den Abstand nach hinten konstant zu halten. Das funktionierte sehr gut, bis Marvin von hinten herankam. Er war nicht abzuschütteln und machte Druck. Ich bin die Kurven eng gefahren, habe alle Lücken geschlossen, mich breitgemacht und bin immer früh ans Gas gegangen. Es ist einfach perfekt, dass es am Ende aufgegangen ist und ich Dritter geworden bin.

Mike Ortmann (15, Ahrensfelde, kfzteile24 Mücke Motorsport), bestplatzierter Rookie:
"Mit diesem Sieg in der Rookie-Wertung habe ich wieder die Führung in der Meisterschaft übernommen. Ich bin super glücklich und absolut zufrieden. Zu Beginn des Wochenendes hatte ich mit dem Speed meines Autos zu kämpfen, im dritten Rennen lief aber alles perfekt. Es war etwas rutschig wegen des leichten Regens und ich war teilweise vielleicht nicht aggressiv genug. Von Platz 14 auf den siebten Rang zu fahren, kann sich trotzdem auf jeden Fall sehen lassen.