Nachdem Großbritannien und Oliver Jarvis den Freitag in Sepang kontrolliert haben, hat sich das Blatt beim A1 Grand Prix von Malaysia am zweiten Tag geändert. Während sich der Brite im dritten freien Training einen Dreher leistete und kurz ins Kiesbett rutschte, holte sich der Schweizer Neel Jani schon im Training die erste Bestzeit. Es folgte eine Demonstration im Qualifying, mit der sich Jani beide Pole-Positions für die Rennen am Sonntag sicherte.

Schon bei den ersten beiden Veranstaltungen in Sepang war Jani im Qualifying nicht zu schlagen. Insgesamt sind es die Poles drei und vier für das A1 Team Schweiz auf malaysischem Boden. Im ersten Teil des Qualifyings, in dem die Startaufstellung für das Sprintrennen ermittelt wird, konnte Jani die Konkurrenz mit einer Zeit von 1:48.630 Minuten um zwei Zehntel distanzieren. Der große Schlag folgte jedoch im letzten Teil der Qualifikation, als die Startreihenfolge für das Hauptrennen gesucht wurde.

Während sich die anderen 21 Nationen um den zweiten Startplatz stritten, war sich Neel Jani seiner Sache sehr sicher. Die Schweizer gingen als letzten Team auf die Strecke, um eine schnelle Runde zu fahren. Bereits nach den ersten beiden Sektoren wurde deutlich: Macht Jani keinen Fehler mehr, würde er die Konkurrenz ordentlich verblasen. Am Ende einer perfekten Runde sprang eine Zeit von 1:47.648 Minuten heraus. Damit war Jani fast eine Sekunde schneller als der Rest des Feldes.

"Das Auto war einfach perfekt, wir konnten uns auf jeder Runde verbessern", gab Jani nach dem Qualifying zu. Von der letzten Runde wäre er selbst überrascht gewesen, so der Schweizer weiter. "Wir wussten, dass die 48.4 reichen würde, daher konnte ich ohne Druck fahren und musste nicht angreifen. Jetzt sind die beiden Siege mein Ziel."

Weniger deutlich war es im Kampf um die zweiten Startplätze, für den sich gleich mehrere Teams anmeldeten. Im Sprintrennen wird Loic Duval aus Frankreich neben Jani in der ersten Startreihe stehen, im Hauptrennen Oliver Jarvis. Im zweiten Teil des Qualifyings lag Debütant Michael Ammermüller sogar kurz vor Ende auf dem zweiten Platz und hätte aus der ersten Startreihe starten dürfen, doch dann wurde er vom Briten um nur eine Zehntelsekunde geschlagen. Aber auch mit dem dritten Startplatz kann der Bayer sehr zufrieden sein. Mit Position vier hat das A1 Team Deutschland auch für das Sprintrennen eine gute Ausgangsposition.

Eine große Enttäuschung erlebte das A1 Team Malaysia. Wie in den Trainingssitzungen gab es für die Lokalmatadoren auch im Qualifying nichts zu holen. Mit den Rängen 19 und 15 konnte Fahrer Alex Yoong nicht zufrieden sein. Viel schlimmer ist jedoch, dass er keine Idee hätte, ob das Team das Auto über die Nacht noch ausreichend verbessern könne.