Seit dem letzten A1GP-Rennen sind knapp drei Wochen vergangen, doch das Bild von blinkenden Datenmonitoren ist noch immer im Kopf fest gebrannt. Andauernd leuchteten Ländernamen auf, teilweise fünf bis zehn auf einen Schlag, die von der Rennleitung in Malaysia untersucht wurden - nach dem Hauptrennen kam dann das unerwartete Donnerwetter und die Strafe für Deutschland. Das beste Ergebnis der Saison war damit zu nicht gemacht.

Der Eindruck ist klar: die Strafen sind zu hart und zu häufig. Besonders schlecht ist es, wenn es sogar noch nach der Zieldurchfahrt Strafen hagelt - das hat immer einen seltsamen Beigeschmack. Am wichtigsten ist jedoch: es sollte immer mit dem gleichen Maß gemessen werden, nicht an einem Wochenende so, am nächsten so. Entweder man legt eine so übertriebene Härte wie in Malaysia an den Tag oder nicht; aber nicht einmal so und einmal so. Das ist das gleiche Problem wie in der Formel 1: es darf für gleiche Vergehen nicht unterschiedliche Strafen geben.

Sportlich war Michael Ammermüllers Debüt gut., Foto: A1GP
Sportlich war Michael Ammermüllers Debüt gut., Foto: A1GP

Michael Ammermüllers Debüt wurde davon überschattet. Dabei hatte er einen guten Einstand, gerade wenn man bedenkt, dass er kaum Erfahrung mit dem Auto hatte. Er war auf Anhieb schnell, vorne dabei und konnte sich gut in Szene setzen - das will er jetzt in China wiederholen. In Malaysia wurde er für seine Leistung nicht gebührend belohnt. Insgesamt läuft es bei Team Deutschland in dieser Saison nicht ganz so rund wie im Vorjahr mit Nico Hülkenberg. Christian Vietoris hatte immer den Speed, aber es kam auch immer etwas dazwischen. Jetzt wird es schwierig, den Rückstand auf die Spitze aufzuholen. Verloren ist aber noch nichts.

Die Spitze besteht momentan aus zwei alten Bekannten: der Schweiz und Frankreich; beide duellierten sich schon in der Debütsaison der A1GP Serie. Damals dominierte Frankreich, jetzt liegt die Schweiz vorne. Das Wochenende in Malaysia verlief für sie perfekt: Qualifying, schnellste Runde, beide Rennen gewonnen. Neel Jani scheint die Strecke in Sepang zu liegen, er war dort schon in den vergangenen Jahren immer vorne dabei. Im letzten Jahr war die Schweiz zwar immer wieder mal schnell, gehörte immer zu den Top-5, war aber nicht so konstant wie etwa Deutschland. In dieser Saison melden sich die Eidgenossen ganz vorne zurück - konstanter als alle anderen, die dafür ihrerseits mehr Schwankungen aufweisen. Auch in China wird mit der Schweiz gerechnet werden müssen.