Es lief so perfekt, wie Neel Jani und das A1 Team Schweiz es sich erträumt hatten: Beim vierten Lauf zur A1GP Serie in Sepang/Malaysia startet Jani am Sonntag aus der Pole-Position in das Sprintrennen. Der Schweizer erzielte seine besten Zeiten mit 1:51,608 und 1:51,505 in der ersten und zweiten Qualifying-Session und lag mit einer Gesamtzeit von 3:43,014 am Ende vor den Teams von Neuseeland und Deutschland.

Schon am Vormittag zeigte Neel Jani gute Form, als er im dritten und letzten Training auf diesmal komplett trockener Strecke mit einer Zeit von 1:54.760 auf dem neunten Platz landete. Als es dann am Nachmittag wirklich zählte, war Neel Jani von der ersten seiner drei schnellen Qualifyingrunden an der Schnellste - und freute sich nachher dementsprechend: "Ich bin natürlich sehr glücklich über das Ergebnis. Schließlich ist das mein erstes richtiges Rennwochenende in dieser Saison - und gleich meine erste Pole. Was für ein toller Start. Die dritte Pole-Position insgesamt in meiner Karriere - und zum zweiten Mal auf dieser Strecke hier in Malaysia. Ich habe von Anfang an sehr hart gepusht, die erste Runde war sehr gut - und dann konnte ich in der zweiten und dritten Session diese Leistung auch bestätigen."

Dabei wurden im Laufe des Qualifyings die Bedingungen schwierig: "Regen drohte, gleichzeitig aber stach noch die Sonne, es war extrem heiß und die Strecke wurde dadurch immer langsamer. Deshalb sind wir auch das Risiko eingegangen, in der vierten Session gar nicht mehr raus zu fahren, nachdem es auch noch eine rote Flagge gegeben hatte, weil das libanesische Auto die Strecke blockierte und einige Teile herumlagen. Wir hatten eine sehr gute Strategie für das Qualifying, die hat sich ausgezahlt. So konnten wir dadurch, dass wir den vierten Versuch ausgelassen haben, unsere Reifen schonen."

Jani wusste, dass er in Malaysia gute Chancen haben würde: "Ich war während des ganzen Qualifyings sehr konzentriert, habe auch an letztes Jahr gedacht, als ich hier ebenfalls meine erste Pole-Position der Saison geholt habe. Ich wusste aus Erfahrung, dass ich mir keinen Fehler leisten durfte. Einmal bin ich zwar ein bisschen rausgerutscht, die Räder haben blockiert - aber ich hatte Glück. Es ist ein tolles Gefühl, mit einem neuen Team, das in dieser Formation in dieser Saison zum ersten Mal zusammenarbeitet, gleich ein solches Ergebnis zu erzielen. Ich kann dem Team gar nicht genug danken. Insgesamt ist diese Strecke sehr, sehr interessant und eine große Herausforderung. Wenn man einmal im Rhythmus ist, ist es ganz entscheidend, das Tempo konstant zu halten. Es wird sicher ein schönes und interessantes Rennen, vor allem, weil ich noch nicht am Limit des Autos bin und noch einige Reserven habe. Jetzt stehe ich für das Sprintrennen am Sonntag erstmal auf Pole - das gibt mir eine Menge Zuversicht."

Auch Teamchef Max Welti konnte jubeln: "Was für ein toller Tag! Vor allem, wenn man bedenkt, dass wir im dritten freien Training noch einige Reifenprobleme hatten und uns ja außerdem die Zeiten aus der Rookiesession gefehlt haben. Das zeigt, wie gut das Team inzwischen zusammenarbeitet und was möglich ist, wenn intern alles perfekt funktioniert."

Perfekt funktionierte auch die Zusammenarbeit zwischen dem A1 Team Schweiz und dem malaiischen Rennsport-Nachwuchs: Am frühen Samstag Morgen hatten zehn junge Fahrer aus der Petronas Formel Xperience, die im Rahmenprogramm starten, Neel Jani ihre Autos gezeigt und um Tipps gebeten. Vor dem freien Training kamen die neuen Rennsport-Hoffnungen Malaysias dann mit Neel in die Box des A1 Team Schweiz, um ihn bei seinen Vorbereitungen zu beobachten und ihm Glück zu wünschen - mit Erfolg!