Welche Ziele haben Sie sich gesetzt, als Sie im August 2005 in den damals ganz neuen A1 GP World Cup of Motorsport eingestiegen sind?
Willi Weber: Wir wollten natürlich möglichst rasch um den Titel kämpfen. In der ersten Saison aber musste sich die gesamte Mannschaft noch einspielen und das Auto kennen lernen, das anfangs kleinere Probleme bereitete. Mit Platz zwei gegen Saisonende in Laguna Seca haben wir gezeigt, was möglich ist. Der Durchbruch gelang in der zweiten Saison, die im September 2006 begann. Dank der fulminanten Leistungen von Nico Hülkenberg, dem Einsatz des gesamten Teams und der Unterstützung von Christian Vietoris haben wir um den Titel gekämpft - und ihn gewonnen.

Mit Ihrem Namen sind schon viele Titel im Motorsport verbunden - von der Formel 3 über die sieben Titel von Michael Schumacher in der Formel 1 bis zum A1 GP World Cup of Motorsport. Was bedeutet Ihnen dieser jüngste Erfolg?
Willi Weber: Alles, was ich anpacke, will ich zum Erfolg führen. Ich bin stolz und glücklich, dass wir den Titel im A1 GP World Cup of Motorsport gewonnen haben. Gleichzeitig ist der Erfolg eine schöne Bestätigung unserer Fahrerpolitik, denn wir haben zu Beginn der Saison Deutschlands beste Nachwuchstalente unter Vertrag genommen. Der A1 GP World Cup of Motorsport ist ein schönes Sprungbrett in noch höhere Serien.

Wie beurteilen Sie die Konkurrenz in der aktuellen Saison?
Willi Weber: Es waren mehr als 20 Nationen am Start, die im A1 GP World Cup of Motorsport im Vergleich zu anderen Rennserien einen ganz besonderen Vorteil genießen: Sie dürfen die besten Fahrer eines Landes jederzeit im beliebigen Wechsel einsetzen. Nico Hülkenberg ist 19 Jahre alt, Christian Vietoris gerade 18. Nico hat dominiert, und auch Christian hat sich in einzelnen Sessionen gegen sehr viel erfahrenere Fahrer durchgesetzt. Dabei reden wir über frühere Werkspiloten aus der DTM wie Marcel Fässler, Jeroen Bleekemolen und Jarek Janis, Formel-1-Fahrer wie Alex Yoong oder Spitzenpiloten wie Bruno Junqueira, Neel Jani und Ryan Briscoe aus den führenden US-Rennserien ChampCar und IRL. Gleichzeitig stiegen viele junge Fahrer aus nationalen Rennserien auf. Nico und Christian haben das A1 Team Germany stark repräsentiert.

Welchen Anteil hat das Team am Erfolg?
Willi Weber: David Sears hat mit seinem Einsatzteam im A1 GP World Cup of Motorsport seine Erfolgsserie fortgesetzt, die er in der Formel 3000 mit vier Meistertiteln vorgelegt hat. Unsere Fahrer schwärmen von der Zusammenarbeit mit dem Team, das ihnen jegliche Unterstützung zukommen lässt. Darüber sind wir sehr glücklich.

Zum ersten Mal in Ihrer Karriere als Motorsport-Manager ging es nicht um Fahrerpersönlichkeiten, sondern um den Sieg einer Nation. Was bedeutet Ihnen das?
Willi Weber: Es ist fantastisch, dass der A1 GP World Cup of Motorsport erfunden worden ist. So haben wir die historische Möglichkeit, Deutschland im Sport auch auf diesem Gebiet zu vertreten. Ich bin stolz darauf, genau das im Motorsport mit unserem A1 Team Germany tun zu können - und zwar mit Erfolg. Natürlich haben wir alle die Begeisterung miterlebt, die bei der Fußball-Weltmeisterschaft durch unser Land ging. Ich fände es schön, wenn in Deutschland auch der A1 GP World Cup of Motorsport eine immer breitere Basis finden würde.

Die zweite Saison der Serie endet am 29. April in Brands Hatch. Wie sehen Ihre Planungen für die Zeit danach aus?
Willi Weber: In Brands Hatch freuen wir uns auf einen krönenden Abschluss. Schon beim ersten Auftritt der Serie auf dieser Rennstrecke vor eineinhalb Jahren war die Stimmung fantastisch und die Ränge voll - 80.000 Fans waren da. Danach werden die von uns betreuten Fahrer im Sommer in verschiedenen Formel-Serien starten: Nico Hülkenberg in der Formel 3 Euro Serie und Christian Vietoris im Formel 3 Cup. Christian soll in der dritten Saison im A1 GP World Cup of Motorsport die Rolle spielen, die Nico in diesem Jahr zufiel, denn natürlich treten wir wieder an, um unseren Titel zu verteidigen.