Die Neuseeländer hatten sich für das neunte Rennwochenende der A1 Grand Prix Serie in Mexiko viel vorgenommen, denn auch bis zu den Kiwis hatte sich herumgesprochen, dass Deutschland sein stärkstes Pferd im Stall lassen musste. Hoch motiviert ging Jonny Reid mit seiner Mannschaft ins erste Training, welches er auf der ersten Position beendete.

Doch am Samstag änderten sich die Vorzeichen. In der Qualifikation konnte sich Reid nur für den 14. Startplatz qualifizieren und noch schlimmer: Christian Vietoris, der Ersatzmann für Nico Hülkenberg, belegte den zweiten Platz in der Startaufstellung. Zum ersten Mal in dieser Saison stand die "Black Beauty" nicht in den ersten beiden Startreihen für das Sprintrennen.

"Wir würden viel lieber Deutschland angreifen und in der Meisterschaft auf sie aufholen, aber nun müssen wir uns erstmal darum kümmern, dass Frankreich uns nicht den zweiten Platz wegnimmt", so Teamsprecher Bob McMurray. Derweil hatte Chefingenieur David Sears eine einfache Erklärung für die schwache Vorstellung der Neuseeländer: "Wir haben uns mit dem Setup einfach in die falsche Richtung bewegt und in der Qualifikation blieb uns nicht genug Zeit die Probleme zu beheben."

In den beiden Rennen am Sonntag hatte Neuseeland Glück im Unglück. Zwar fiel Reid durch einen unplanmäßigen Boxenstopp im Sprint weit zurück, doch Deutschland und Frankreich sahen nach Unfällen erst gar nicht die Zielflagge. Mit einer beherzten Fahrt von Platz 16 auf sechs holte Reid im Hauptrennen fünf Punkte und verkürzte den Rückstand auf Deutschland. Bei noch vier zu fahrenden Rennen liegen die Kiwis 27 Zähler hinter den Spitzenreitern.

"Der Traum ist immer noch da", sagt Reid. "Zwar müsste Deutschland in Shanghai und Brands Hatch ausfallen, damit wir noch eine realistische Chance haben, aber man muss sich einfach mal vor Augen führen, was an diesem Wochenende mit dem A1 Team Frankreich passiert ist, um zu sehen, das noch alles möglich ist."