Gleich beim ersten Mal hat es für Stefan Mücke geklappt. Zusammen mit seinem erfahrenen Teamkollegen Christophe Bouchut gewann der Ex-DTM-Pilot sein erstes FIA-GT-Rennen - gleichzeitig war es auch der erste Sieg für Lamborghini und das sächsische ALL-INKL.COM Team.

"Unglaublich, ich kann es noch gar nicht fassen", freute sich Mücke nach der Zieldurchfahrt. "Es war ein tolles Gefühl, ganz oben auf dem Siegerpodest zu stehen und die Nationalhymne zu hören." Möglich wurde dies durch einen taktischen Kniff. Bouchut und Mücke absolvierten schon früh ihre Boxenstopps und konnte so am Ende in Führung gehen, als die Topleute während einer späten Safety-Car-Phase noch einmal an die Box mussten.

"Das Auto lag schon besser als im Qualifying und wir konnten die Rundenzeiten der Spitzenfahrer mitgehen", analysierte Mücke. "Unsere Strategie in der Safety-Car-Phase hat das Rennen entschieden." Sein Teamchef René Münnich ergänzte: "Der erste Sieg ist immer der schönste. Eine tolle Leistung."

Von Startplatz 10 aus war Bouchut gestartet und konnte sich zu Beginn gleich um zwei Ränge verbessern. Nach rund 40 Minuten Renndauer stieg dann Stefan Mücke zu seiner Premiere in das Sportwagen-Cockpit, schaffte den Sprung auf Platz 7 und verringerte den Abstand zur Spitze. Da sah es allerdings noch nicht nach einem Sieg aus, denn Titelverteidiger Michael Bartels aus Plettenberg, dessen Vitaphone-Fahrerkollege Thomas Biagi (Italien) am Samstag die Pole Position herausgefahren hatte, lieferte sich mit seinem Maserati MC 12 GT1 einen packenden Kampf mit dem da führenden Belgier Longin.

Doch nach einer Stunde und 15 Minuten kam aufgrund von Reparaturarbeiten an defekten Randsteinen der Strecke eine Safety-Car-Phase. Und dank einer guten Taktik - der vorgeschriebene zweite Fahrerwechsel von Mücke auf Bouchut zum richtigen Zeitpunkt in dieser Phase - war der Franzose in Führung gegangen und gab diese in den letzten 19 Minuten nicht mehr ab. Favorit Bartels hatte an Boden verloren und sein Kollege Biagi konnte vom Ende des Feldes nur noch bis auf Rang 6 nach vorn fahren.

Den Sieg konnte Mücke übrigens nicht auskosten - er stieg sofort in ein Flugzeug nach Europa, wo er am Montag einen nagelneuen Lola Judd beim LMS-Test in Le Castellet testen wird. "Von mir aus kann es so weitergehen, wie beim heutigen Saisonauftakt", hat er angesichts des Erfolgs keine Probleme mit dem Reisestress.

Ergebnis

1. GT1 Bouchut/Mucke Lamborghini Murcielago 2h 00:47.212
2. GT1 Peter/Hines Corvette C6R + 2.453
3. GT1 Kumpen/Longin Corvette C5R + 4.110
4. GT1 Babini/Davies Aston Martin DBR9 + 10.230
5. GT1 Hezemans/Deletraz Corvette C6R + 11.833
6. GT1 Biagi/Bartels Maserati MC12 GT1 + 13.982
7. GT1 Montanari/Ramos Maserati MC12 GT1 + 15.526
8. GT1 Kane/Cocker Aston Martin DBR9 + 1 Runde
9. GT1 Wendlinger/Sharp Aston Martin DBR9 + 1 Runde
DSQ GT2 Collard/Malucelli Porsche 997 GT3 RSR + 1 Runde
11. GT2 Muller/Vilander Ferrari 430 GT2 + 1 Runde
12. GT1 Mondini/Monfardini Aston Martin DBR9 + 1 Runde
13. GT1 Kox/Menten Lamborghini Murcielago + 2 Runden
14. GT2 Bruni/Ortelli Ferrari 430 GT2 + 2 Runden
15. GT2 Mullen/Enge Ferrari 430 GT2 + 2 Runden
16. GT1 Lechner/Lichtner-Hoyer Aston Martin DBR9 + 3 Runden
17. GT1 Macari/Aucott Maserati MC12 GT1 + 3 Runden
18. GT2 Zani/Busnelli Porsche 997 GT3 RSR + 3 Runden
19. GT2 Kirkaldy/Niarchos Ferrari 430 GT2 + 4 Runden
20. GT2 Edwards/Machitski Porsche 997 GT3 RSR + 4 Runden