Diese traurige Nachricht hat seine Tochter Andrea, ehemals auch erfolgreiche Rennfahrerin im „Ford Fiesta Ladies Cup“ sowie der VLN, gegenüber Motorsport-Magazin.com bestätigt. Demnach ist Herbert Kummle, am 24.10.1936 in Wehr/Baden geboren, bereits in der vergangenen Woche (10.05.2023) nach kurzer Krankheit in einem Pflegeheim seiner Geburtsstadt, wo er seit August 2021 lebte, einem Herz-Kreislaufversagen erlegen.

Der Schwarzwälder galt in seiner Rennkarriere als einer der besten und erfolgreichsten Ford-Privatfahrer. Diese Tatsache bestätigte Kummle vor allem auf dem Nürburgring mit vielen Erfolgen in der VLN und dem Höhepunkt als Gesamtsieger 1986 mit einem Ford Escort RS 2000 des Teams Pontus Racing von Axel Felder. Zudem feierte Kummle noch 16 Gruppen- und 36 VLN-Klassensiege. Bemerkenswert: Bis heute ist Kummles VLN-Gesamtsieg der einzige Ford-Erfolg in der fast 50-jährigen Geschichte der weltweit beliebten Rennserie.

Herbert Kummle im Ford Escort RS 2000, Foto: privat
Herbert Kummle im Ford Escort RS 2000, Foto: privat

Den größten Erfolg auf seiner Lieblingsrennstrecke in der Eifel gelang dem Zeller bereits sieben Jahr zuvor, als er 1979 gemeinsam mit dem BMW-DTM-Sieger Winfried Vogt sowie dem langjährigen VLN-Chef Karl Mauer ebenfalls in einem von Armbrust Motorsport eingesetzten Ford Escort RS 2000 mit drei Runden Vorsprung und noch weiteren vier Ford-Tourenwagen triumphierte.

Das Ford-Trio, das mit seinem Erfolg auch die dreijährige Porsche-Siegesserie von Herbert Hechler und Fritz Müller beendete, übernahm nach einem taktisch klugen Rennen nach zwei Dritteln der Renndistanz die Führung und gab diese nicht mehr ab. Die 8. Auflage des Langstreckenklassikers in der Eifel war damals zugleich auch der Endlauf zur Trans-Europa-Trophäe, einer europaweiten Meisterschaft für Gruppe-1-Tourenwagen. Der Erfolgsmannschaft Kummle, Mauer und Vogt gelang ein Jahr später mit Platz drei erneut der Sprung auf das Siegerpodium der 24h Nürburgring, auf dem Herbert Kummle 1986 als Dritter noch einmal stand.

Kummle war auch beim 24h-Rennen in Spa-Francorchamps erfolgreich: 1980 erzielte der Ford-Pilot in einem von Berkenkamp Racing eingesetzten Escort II RS 2000, erneut mit Mauer sowie Mario Ketterer hinter dem Lenkrad, einen viel beachteten Klassensieg. Zudem war das deutsche Trio unter insgesamt 63 Startern bei dem Klassiker in den Ardennen, der auch zur Langstrecken-WM zählte, die besten Vertreter ihres Landes.

Herbert Kummle gilt auch als Förderer des früheren Formel-1-Piloten Marc Surer, von dessen Talent er überzeugt war, und den er schon 1973 in der Formel V mit seinem „Schwarzwälder Möbelversand“ unterstützte.

Traueranzeige von Herbert Kummle, Foto: privat
Traueranzeige von Herbert Kummle, Foto: privat

Die Beisetzung von Herbert Kummle in Zell fand auf Wunsch der Familie im kleinen Kreis statt, darunter allerdings auch einige alte Wegbegleiter aus der Rennzeit wie Karl Mauer und Marc Surer.