Felix, du hast bei den 24 Stunden Nürburgring mit deinen Teamkollegen auf Anhieb ein Ergebnis unter den ersten Zehn erreicht. Hast du an diesem Wochenende einen extrem intensiven Lernprozess durchlaufen, wenn du es mit deiner Vorbereitungsphase vergleichst?
Felix Baumgartner: Das kann man überhaupt nicht miteinander vergleichen. Ich bin im Rennen drei Mal gefahren und habe insgesamt 24 Runden absolviert. Die Lernkurve war immens. Ich habe mir viel vom Fahrstil der Profis abgeschaut und im Laufe der Zeit gemerkt, wie ich immer mehr Sicherheit bekommen habe. Mit jeder Runde hatte ich ein besseres Gespür dafür, wo ich reinstechen kann und wo nicht.

Bist du das Rennen entspannt angegangen oder war dir das nicht so einfach möglich?
Felix Baumgartner: Ich war um einiges nervöser als bei den Rennen zuvor, weil die Wertigkeit des 24-Stunden-Rennens höher ist. Es stand viel mehr auf dem Spiel. Es gab diverse Kritiker, die mir diese Herausforderung nicht zugetraut haben. Das war bei Red Bull Stratos genauso. Aber ich habe immer gesagt, dass man mit einem guten Team und einer guten Vorbereitung fast alles schaffen kann.

Wenn du dieses Wochenende mit deinen vorherigen Rennteilnahmen auf der Nordschleife vergleichst: Was war am schwierigsten beim 24-Stunden-Rennen?
Felix Baumgartner: Der Verkehr auf der Strecke - in Verbindung mit den unterschiedlichen Tageszeiten, zu denen ich gefahren bin - war eine ganz besondere Herausforderung. Ich bin meinen ersten Stint in die Abenddämmerung hinein gefahren und musste mir bei den ganzen Fans und Lagerfeuern neue Referenzpunkte suchen. Auch morgens beim Sonnenaufgang war es nicht einfach, obwohl ich diese Situation viele Stunden am Simulator trainiert habe. Die Realität fühlt sich eben doch anders an. Als Team haben wir alle Aufgaben gemeistert. Es war ein Bubentraum von mir, das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring zu fahren. Den habe ich mir nun mit Audi erfüllt.