Für Mick Schumacher und Alpine war das 24h-Rennen von Le Mans bereits nach fünfeinhalb Stunden vorbei. Nachdem sein Teamkollege Nicolas Lapierre den Wagen an der Box abgestellt hatte, waren beide Autos des französischen Herstellers draußen. Sowohl im Falle der #35 (Chatin/Habsburg/Milesi), als auch für die #36, die sich Schumacher und Lapierre mit Matthieu Vaxiviere teilen, war ein Motorschaden für das Aus verantwortlich.

Die Le-Mans-Premiere von Schumacher endete also mit einer Enttäuschung und das obwohl sowohl der Deutsche als auch sein Fahrzeug phasenweise eine überzeugende Pace lieferten. Im Qualifying verpasste das Schumacher-Fahrzeug die Hyperpole mit Nicolas Lapierre am Steuer auf P9 nur knapp. Das Schwesterauto erreichte die Qualifying-Entscheidung am Donnerstag sogar. Im Rennen war der Alpine A424 punktuell auf Augenhöhe mit der Konkurrenz von Porsche, Ferrari und Co. Schumacher sorgte mit einer Rundenzeit von 3:30,577 sogar für die schnellste Rennrunde des gesamten Alpine-Teams.

Trotz Motorschaden: Mick Schumacher zieht positive Bilanz nach Le Mans 24h

Der ehemalige Haas-Pilot versuchte nach dem Rennen die positiven Erfahrungen des Wochenendes hervorzuheben: "Ich denke, wir sollten uns nicht zu sehr auf die schlechten Aspekte konzentrieren, sondern eher das Positive sehen. Wir fahren schon seit vielen Tagen auf dieser Strecke. Und wir haben eine Menge darüber gelernt. Ich denke, wir sind als Team zusammengewachsen."

Auch die Pace beim Highlight der WEC-Saison freut ihn: "Wir konnten um die Hyperpole kämpfen und bis zum Ende haben wir um eine gute Position im Rennen gekämpft. Und auch mein persönlicher Stint war sehr positiv. Ich bin sehr, sehr glücklich darüber."

Was führte zum Motorschaden? Alpine kündigt Untersuchung an

Bei dem 3-4-Liter V6-Motor im Alpine A424 handelt es sich um einen Antrieb der französischen Motor-Manufaktur Mecachrome. Schumacher verzichtete auf Schuldzuweisungen an das Team oder an den Zulieferer. "Ich denke, dass es jetzt nur noch darum geht, dass wir als Team verstehen, was passiert ist, damit wir es für das nächste Mal beheben können und hoffentlich in Zukunft das Ende des Rennens erleben", ergänzte er.

Alpnes Motorsportchef Bruno Famin sagte nach dem Aus beim 24-Stunden-Rennen: "Wir wussten, dass das Debüt bei den 24 Stunden von Le Mans eine steile Lernkurve sein würde - vor allem weil es erst das vierte Rennen des A424 ist. Aber das ändert nichts an unserer Enttäuschung." Famin kündigte eine umgehende Analyse an: "Wir werden die Gründe für dieses mechanische Problem analysieren, sodass wir nächstes Jahr stärker zurückkommen können."

Bei den bisherigen drei WEC-Rennen der Saison in Katar, Imola und Spa erreichten jeweils beide Alpines die Zielflagge, allerdings meist mit Runden-Rückstand. Bei den 24 Stunden von Le Mans fiel das Fahrzeug-Duo der Renault-Marke in der Frühphase etwas zurück, Das lag einerseits an einer konservativen Fahrweise, um nicht das Auto zu gefährden, wie Fahrer Charles Milesi erklärte, andererseits an einer falschen Reifen-Entscheidung beim ersten Regenschauer. Beide lagen jedoch bis zu den jeweiligen Ausfällen immer noch auf der Führungsrunde.

Alpine-Teamchef Philippe Sinault nahm aus Le Mans diese Erkenntnis mit: "Diese Woche haben wir die Bestätigung erhalten, dass unser Auto schnell ist. Wir müssen weiter daran arbeiten, uns aufzurappeln und Fortschritte zu machen." Lapierre brachte den Optimismus aus dem Alpine-Lager auf den Punkt: "Wir haben nicht erwartet, so gut zu performen, wie wir es an diesem Wochenende getan haben."

Auch BMW schied schon früh mit beiden Hypercars aus. Wer befindet sich noch im Kampf um den Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans? Alle News und Infos findet ihr im Liveticker.