Porsche schlittert in Le Mans kurz vor dem Ende in ein Debakel. Andre Lotterer rollte mit dem #1-Auto in der viertletzten Rennstunde in Führung liegend aus. Der Deutsche hatte das Rennen bereits mit zwölf Runden Vorsprung angeführt, nachdem Toyota in den Stunden um Mitternacht zwei Autos aufgeben und das dritte eineinhalb Stunden reparieren musste.

Seit ein Uhr morgens war die Porsche-Truppe ein einsames Rennen gefahren. Den Vorsprung auf die Boliden der LMP2-Klasse verwaltete man mit links, sodass es das Auto nur noch über die Distanz kommen musste. Doch nach 318 Runden hatte Lotterer plötzlich kaum noch Vortrieb.

Rettungsversuch scheitert

Er versuchte seinen Porsche noch an die Box zu schleppen, musste nach minutenlangem Kampf aber abstellen. Wie schon Kamui Kobayashi und Nicolas Lapierre Stunden vor ihm im Toyota, öffnete Lotterer die Tür und verabschiedete sich aus dem Rennen.

Teamchef Andreas Seidl klärte wenig später bei Eurosport auf: "Wir hatten keinen Öldruck mehr und mussten das Auto abstellen. Aus Sicherheitsgründen sind wir dann nicht mehr weitergefahren. Das ist hart für die Fahrer und alle Teammitglieder. Jetzt müssen wir uns auf das andere Auto konzentrieren."

Porsche hat nach 20,5 Rennstunden somit nur noch ein Auto auf der Strecke: die #2. Diese hatte schon in der Anfangsphase einen herben Rückschlag erlitten, als nach 59 Runden Earl Bamber das Auto mit Antriebsproblemen an der Box abstellte.

Porsche tauschte die komplette Antriebseinheit an der Front und verlor dabei 19 Runden und damit etwas über eine Stunde auf die damals Führenden. Nun ist dieses Auto Porsches letzte Hoffnung auf den Sieg. Dreieinhalb Stunden vor dem Ende liegt der Bolide mit zweieinhalb Runden Rückstand auf Platz vier. Runde zehn Sekunden fährt das Auto aktuell schneller als die Spitze, die nun von einem LMP2-Boliden von Jackie Chans Team gehalten wird.