Kurz vor der Halbzeit beendete ein plötzlicher Motorschaden den bis dahin erfolgreichen Einsatz von Zoel Amberg und Co. beim 24 Stunden Rennen von Le Mans. Zum Zeitpunkt des Ausfalls lag das Team SARD Morand auf Platz vier der LMP2 und Rang 14 der Gesamtwertung.

Die Enttäuschung ist riesig, mitten in der Nacht das Boxentor von Le Mans schliessen zu müssen. Das weiß auch Zoel Amberg, der sich bei seinem ersten Start restlos vom berühmten Langstreckenklassiker in den Bann ziehen ließ. "Le Mans ist nochmals eine andere Dimension von Rennen fahren", sagte der Luzerner im Vorfeld. "Hier werden wir im Vergleich zur Formel 1/GP2 nicht abgeschirmt, sondern von über einer Viertelmillion Fans mit Begeisterung getragen. An der Wagenabnahme in der Stadt, dann an der Fahrerparade und auf der Rennstrecke. Auch die ultraschnelle, 13,63 km lange Strecke mit normalen französischen Landstraßen und einem Durchschnittstempo von über 220 km/h ist ein Hammer. Besonders in der Nacht!"

Wie den drei Schweizern Marcel Fässler, Neel Jani und Sébastien Buemi in den favorisierten LMP1-Werkwagen von Audi, Porsche und Toyota war das Rennglück in Le Mans auch dem Schweizer Team SARD Morand nicht hold. Im großen Feld von 21 Fahrzeugen der zur LMP1 etwas kleineren und ohne Hybridtechnik agierenden Klasse LMP2 gelang es Zoel Amberg, den Morgan Evo Sard für die gute 10. Position zu qualifizieren, was insgesamt den 21. Startplatz bedeutete.

Im Rennen kämpfte sich das Team mit konstanten Rundenzeiten und schnellen Boxenstopps beharrlich nach vorne. In der ausgeglichenen Klasse verlor das Team nie mehr als eine Runde auf den Leader und lag stets in Schlagdistanz mit der Konkurrenz. Zoel Amberg: "Es war ein bitterer Moment, als uns Pierre 02:30 Uhr seinen Ausfall funkte. Der Motor ging einfach aus. Schade, es lief bis anhin alles nach Plan. Wir hielten uns aus allem raus und waren bei Halbzeit bereits Vierte der LMP2, ein erneutes Podest wäre im Bereich des Möglichen gelegen.

Trotz großer Enttäuschung bleibt der Luzerner cool: "Diese Punkte hätten wir für die WEC gut gebrauchen können. Le Mans war aber auch so ein magisches und unvergessliches Erlebnis, das ich unbedingt wiederholen möchte. Jetzt wechsle ich aber abermals die Welten und stimme mich auf die GP2 Series ein. Schon am nächsten Wochenende finden nächste Rennen im Rahmen der Formel 1 auf dem Red Bull Ring statt."