Noch drei Tage, dann beginnen die 24 Stunden von Le Mans. Zuvor steht zwar am Donnerstag die Qualifikation auf dem Programm, doch einen Sieganwärter kann man daraus nicht ablesen - zu lang ist die Distanz, zu viel kann passieren. Daher wird sich Audi auch gar nicht auf eine gute Leistung im Qualifying konzentrieren, sondern von Anfang an das Hauptaugenmerk auf das Rennen legen, wie Dr. Wolfgang Ullrich bestätigte.

"Ich kann mich nicht daran erinnern, dass sich Audi in den vergangenen Jahren besonders auf das Qualifying konzentriert hat", sagte Ullrich zu Motorsport.com. "Es gibt keinen Grund, das zu tun. Jede Runde, die wir absolvieren, dient der Vorbereitung auf das Rennen, gerade nachdem es bei den Vortests so wenig Möglichkeiten gab, im Trockenen zu testen", so der Motorsport-Chef der Ingolstädter.

Im vergangenen Jahr galt Audi als Außenseiter und gewann das Rennen trotzdem. In diesem Jahr sind die Vorzeichen deutlich besser. In den ersten Rennen konnte Audi eine gute Pace gehen, was vor allem an einer deutlich verbesserten Aerodynamik liegt. "Wir haben sehr viel in diesen Bereich investiert, weil wir wussten, dass wir da einiges machen müssen", so Ullrich.

Dieses Jahr läuft alles auf ein Duell Porsche vs. Audi hinaus, Foto: Speedpictures
Dieses Jahr läuft alles auf ein Duell Porsche vs. Audi hinaus, Foto: Speedpictures

Während Porsche in diesem Jahr in die 8-Megajoule-Klasse aufgestiegen ist, ist Audi bei 4 MJ angesiedelt. Dadurch fehlt Leistung im Vergleich mit der Konkurrenz. "Wir wussten frühzeitig, dass wir nicht höher gehen können als in die 4 MJ-Klasse, also haben wir versucht, uns bei der Aerodynamik einen Vorsprung zu erarbeiten. Das ist die Entscheidung, die wir treffen mussten, und bislang sind wir glücklich damit, wie es sich für uns ausgezahlt hat", freut sich der Motorsport-Chef.

Insgesamt ist Dr. Wolfgang Ullrich angetan vom derzeitigen Regelwerk. Noch im vergangenen Jahr versuchte er zusammen mit anderen Audi-Vertreter, so auf die FIA und den ACO einzuwirken, dass der Diesel Vorteile bekommt, nachdem der Saisonstart 2014 enttäuschend verlief. "Natürlich haben wir und auch andere Teilnehmer versucht, Dinge ins Rollen zu bringen. Aber jetzt gibt es nichts mehr zu ändern", meint Ullrich. "Ich denke, sowohl generell als auch wenn man die ersten zwei Rennen sieht, wie eng die Kämpfe waren, ist das aktuelle Regelwerk, so kompliziert es auch ist, ein sehr gutes und das können wir auch sehen."