Henri Pescarolo hat wieder einmal Ärger, Foto: DPPI
Henri Pescarolo hat wieder einmal Ärger, Foto: DPPI

Große Aufregung gab es bereits vor der technischen Abnahme am Freitag. Henri Pescarolos eigentlicher Stammfahrer Julien Jousse hatte gegen seine Ausbootung geklagt und die französische Justiz kurzerhand beide Prototypen beschlagnahmt. Jousse sollte durch Stuart Hall ersetzt werden, dessen Gönner Roald Goethe die Fertigstellung des Pescarolo 03 erst ermöglicht hatte. Dass Jousse selbst mit einem gültigen Vertrag noch einmal bei Pescarolo in das Cockpit steigen wird, darf freilich bezweifelt werden.

Toyotas Neuzugang Stéphane Sarrazin musste den Vortest nach einem Fahrradunfall ebenso streichen wie Audi-Stammkraft Timo Bernhard, der sich noch immer von seinem Unfall in Sebring erholt und durch Marc Gené ersetzt wird. Die Ingolstädter schickten als erstes Topteam einen LMP1 auf die Strecke, der R18 e-tron quattro mit Dindo Capello am Steuer strandete aber mit Elektrikproblemen bei den Porsche-Kurven. Die erste Bestzeit der Werksteams konnte also Toyota setzen: Anthony Davidson fuhr eine Zeit von 3:42.206 Minuten. Der Brite konnte sich auf der anfangs noch feuchten Strecke schnell um zwei Sekunden steigern, wurde dann aber von Marco Bonanomi im Audi R18 ultra (3:34.9 Min.) von der Spitze verdrängt.

Mit der abtrocknenden Strecke verbesserten sich selbstredend die Rundenzeiten. Davidson setzte sich mit 3:31.039 Minuten wieder an die Spitze, gefolgt vom zeitgleichen Gené, Oliver Jarvis im zweiten R18 ultra und dem Toyota TS030 mit Nicolas Lapierre. Der Konter aus Ingolstadt ließ nicht lange auf sich warten: Loic Duval holte sich zehn Minuten vor dem Ende die Bestzeit (3:27.7 Min.) vor dem ersten Hybrid-Auto von Audi, dass drei Zehntelsekunden länger für den Circuit de la Sarthe benötigte. Toyota folgte auf Rang drei, dann die Audis von Tréluyer und Bonanomi sowie Lapierre.

Strakka stellte das beste Privatteam, Foto: Eduard Einberger
Strakka stellte das beste Privatteam, Foto: Eduard Einberger

Der HPD von Strakka wurde auf P7 bester Prototyp eines Privatiers, gefolgt vom ersten Lola-Coupé von Rebellion (Prost, Jani, Heidfeld) und Pescarolos Dome S102.5. Der Pescarolo 03 wurde 13. und knapp vom schnellsten LMP2 von Oak geschlagen. Oak erlebte am Vormittag Höhen und Tiefen zugleich. Der LMP1-Pilot Guillaume Moreau wurde nach einem Unfall mit Rückenschmerzen zu weiteren Untersuchungen ins Krankenhaus geliefert, der Morgan-LMP2 des Teams schnappte sich hingegen die Bestzeit der "kleinen" Prototypen (3:41.3 Min.). Jota, Level 5 und Pecom waren nur unwesentlich langsamer, ebenso Signatech und der zweite Oak-Bolide sowie das Auto von Starworks, in dem Tom Kimber-Smith den abgewanderten Sarrazin ersetzt.

Aston Martin mit gutem Speed

Den guten Eindruck vom letzten WEC-Lauf in Spa bestätigte Aston Martin mit der lange Zeit schnellsten Runde der GTE-Pro-Klasse. Der Vantage von Stefan Mücke, Darren Turner und Adrian Fernandez setzte sich am Ende aber nicht gegen die Ferraris von Luxury und AF Corse durch. Frédéric Makowiecki holte mit 3:58.869 Minuten die Bestzeit vor Giancarlo Fisichella und dem Vantage. Vierter wurde die erste Werks-Corvette, vor dem Felbermayr-Porsche von Marc Lieb und Richard Lietz und dem Flying-Lizard-911.

Der Vantage gab am Vormittag das Tempo vor, Foto: Eduard Einberger
Der Vantage gab am Vormittag das Tempo vor, Foto: Eduard Einberger

In der Amateurklasse reichte es für den Aston Martin von Allan Simonsen aber zur Bestzeit des ersten Trainings (4:02.3 Min.). Rang zwei ging an die Corvette der Larbre-Equipe, vor den Porsche von Flying Lizard und IMSA Performance Matmut. Der Nissan DeltaWing, der in Le Mans außerhalb der Wertung teilnimmt, rangierte nach vier Stunden Training auf Rang 30 und damit im hinteren Feld der LMP2.