Das Team von Olaf Manthey entwickelt sich langsam zur Nordschleifen-Übermacht. Die Mannschaft aus Meuspath konnte nach den Siegen in 2006, 2007 und 2008 dieses Jahr den vierten Erfolg in Folge feiern. Das 37. 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gewannen, wie schon zweimal zuvor, Timo Bernhard, Marc Lieb, Romain Dumas und Marcel Tiemann.

Die teilweise engen Zweikämpfen gegen den Ford GT von Raeder Automotive und die Audi R8 von Phoenix und Abt Sportsline konnten die Startnummer eins während der ersten 20 Stunden nicht aus der Ruhe bringen. Während sich die Konkurrenz durch Fehler und technische Defekte aus dem Kampf um den Sieg verabschiedete, drehte Manthey konstant seine Runden. Nach 155 Umläufen und exakt 24:05:01.412 Stunden überquerte Marc Lieb die Ziellinie für sein Team als Sieger.

In den letzten zwei Stunden durfte sich Manthey auf seinem großen Vorsprung ausruhen. Selbst wenn man noch eingeholt worden wäre, hätte man auf der sicheren Seite gestanden. Durch die Zeitgutschrift aus der Nacht lag man auf der Strecke 3:26 Minuten hinter der eigentlichen Rennposition. Selbst ein zusätzlicher Boxenstopp kurz vor der Zieldurchfahrt konnte den Sieg nicht mehr gefährden.

"Das ist absolut phantastisch", jubelte Marcel Tiemann, als die Zielflagge am Nürburgring gefallen war. "Manthey Racing und ich haben heute Geschichte geschrieben. Mein fünfter Sieg! Ich kann es noch gar nicht richtig glauben. Er bedeutet mir sogar noch mehr als mein erster Erfolg bei den 24 Stunden. Ein besonderer Meilenstein für mich ist auch, ganz oben auf der Siegerliste zu stehen. Ein großes Dankeschön an das geniale Team." Teamchef Manthey konnte das Kompliment seines erfolgreichsten Piloten nur zurückgeben. "Ich bin unglaublich stolz auf meine Fahrer. Ein besseres Quartett als Timo, Marc, Romain und Marcel kann ich mir für das 24h-Rennen nicht vorstellen."

Große Freude gab es auch beim Team Abt Sportsline. Bei der 24-Stunden-Premiere des neuen R8 schaffte es die Truppe aus Kempten direkt auf den zweiten Platz. Was mit dem Wagen möglich gewesen wäre, zeigte vor allem Phoenix-Racing. Das zweite Audi-Team führte das Rennen lange Zeit an und wurde nur durch Defekte an Antriebswelle und Radlager eingebremst. Abt Sportsline und den Fahrern Christian Abt, Jean-Francois Hemroulle, Pierre Kaffer, Lucas Luhr fehlten letztlich eine Runde und die nötige Konstanz.

Den dritten Rang auf dem Podium holte sich der zweite Manthey-Porsche. Emmanuel Collard, Wolf Henzler, Richard Lietz und Dirk Werner hätten sogar ihren zweiten Platz aus dem Vorjahr wiederholen können, wenn sie nicht ganze zwei Runden durch einen Wechsel der Antriebswelle verloren hätten.

Wie gut die Porsche an diesem Wochenende funktionierten, zeigt ein Blick auf das Endergebnis. Neben den beiden erfolgreichen Manthey-Fahrzeugen schafften es sechs weitere Zuffenhausener Boliden unter die besten Neun. Lediglich der zweitplatzierte Audi und dessen Schwester-Auto auf Platz fünf drängten sich zwischen die Porsche. "Best of the rest" wurde der BMW Z4 von Rudi Adams, Luca Ludwig, Arnd Meier, Markus Grossmann auf der zehnten Position.

Das 24-Stunden-Rennen im Überblick