In den vergangenen Wochen und Monaten hatte im MotoGP-Projekt von Suzuki ein Thema ganz klar Priorität: Der Motor der GSX-RR musste sowohl leistungsstärker als auch standfester werden, ansonsten wäre man gegen die arrivierte Konkurrenz von Honda oder Yamaha völlig chancenlos gewesen. Die intensive Entwicklungsarbeit machte sich bezahlt. Zum Auftakt von Sepang II am Montag konnte man bei Suzuki bereits deutlich mehr Leistung freigeben. "Ich war überrascht, wie viel Kraft und Endgeschwindigkeit das Motorrad heute hatte", freute sich Aleix Espargaro.

Nachdem man dieses Problem nun beseitigt hatte, machte man sich an die Abstimmung der für die MotoGP-Rückkehrer immer noch relativ neuen ECU von Magneti Marelli. Hier konnte man in den letzten drei Tagen große Fortschritte erzielen, wie Espargaro verrät: "Das Motorrad ist deutlich besser geworden. Wir haben viel gearbeitet und am Ende eine bessere Konfiguration für die Traktionskontrolle gefunden, die uns fast eine Sekunde schneller gemacht hat." Nach den drei Testtagen stand für den Katalanen eine schnellste Rundenzeit von 2:00.275 Minuten in der Ergebnisliste, womit er Rang zehn belegte, 1,160 Sekunden hinter Spitzenreiter Marc Marquez.

Maverick Vinales auf der zweiten Werks-Suzuki landete in der kombinierten Zeitenliste auf Rang 14 und verlor knapp 1,5 Sekunden. Auch er arbeitete viel an der Elektronik. Aufgrund seiner mangelnden Erfahrung in diesem Bereich handelt es sich dabei aktuell aber noch eher um ein Kratzen an der Oberfläche. "Ich habe ein paar Veränderungen an der Elektronik vorgenommen, aber ich lerne erst langsam, wie man das alles richtig ausnutzen kann", gestand der Rookie.

Maverick Vinales ist noch ein Elektronik-Greenhorn, Foto: Suzuki
Maverick Vinales ist noch ein Elektronik-Greenhorn, Foto: Suzuki

Doch Vinales macht sich deshalb keinen Kopf: "Ich bin eben neu in der Klasse, also muss ich noch viel an diesen Motorrädern verstehen. Dennoch schlage ich mich meiner Meinung nach schon ganz gut und steigere mich von Tag zu Tag. Bei den Testfahrten hier haben wir wirklich gutes Feedback erhalten."

Auch Satoru Terada, Suzukis MotoGP-Projektleiter, zeigte sich mit den Fortschritten in relativ kurzer Zeit durchaus zufrieden. "Wir hatten eigentlich nicht wirklich Zeit für große Verbesserungen, aber unsere Ingenieure haben extrem hart gearbeitet und so konnten wir hier doch ein paar neue Spezifikationen präsentieren. Ich bin mit den letzten Tagen sehr glücklich", erklärte der Japaner.