Das beste Qualifyingergebnis der F1-Karriere, Startplatz 5, noch vor dem amtierenden Weltmeister im Ferrari. Einige Beobachter hatten ein breiteres Grinsen auf dem Gesicht von Timo Glock erwartet. "Ich bin zufrieden, aber deswegen muss ich keine Freudensprünge machen", sagt Glock nüchtern. Er sehe das Ergebnis realistisch. Toyota habe das gesamte Wochenende ein gutes Auto gehabt und es wäre sogar noch mehr drin gewesen, wenn er auf seinem zweiten Anlauf im Q3 nicht Verkehr auf der Outlap gehabt hätte. "So habe ich meine Reifen nicht auf Temperatur gebracht und war sogar langsamer als auf gebrauchten Reifen."

Das war sein Hauptproblem. Dass trotzdem so ein gutes Ergebnis herausgesprungen ist, freut ihn, aber die Luftsprünge hebt er sich für ein gutes Rennresultat auf. "Es ist schön, vor Kimi Räikkönen zu stehen, aber warten wir ab, welche Taktik Ferrari fährt. Es ist noch kein Grund, Freudensprünge zu machen."

Konstanz geht vor Einzelergebnis

Wichtiger als ein paar Hundertstel, die er vielleicht mit perfekt aufgeheizten Reifen hätte schneller sein können, ist ihm die Konstanz des Autos, die an diesem Wochenende gegeben ist. "Deswegen stehen wir relativ weit vorne", verrät er. "Wir müssen mehr Konstanz reinbringen." Bislang habe es zu viele Ups and Downs im Qualifying gegeben, wenn Toyota diese Konstanz in die nächsten Rennen mitnehmen kann, würde Glock schon eher Freudensprünge in Betracht ziehen. "Ich würde mich mehr freuen, wenn wir die Konstanz über das Jahr hinweg reinbringen können, als wenn wir hier ein gutes Einzelresultat einfahren."

Denn wenn alles passt, ist Toyota konstant und schnell, dann kann er auch alles aus dem Auto herausholen. "Wenn ich nicht zu 100% weiß, was das Auto macht, geht das nicht." Entgegen kam dem Toyota die Hitze in Ungarn. "Wenn es so warm ist, funktioniert unser Auto gut und die anderen verlieren anscheinend etwas an Speed", sagt Glock. "Unser Auto scheint gut mit den Reifen umzugehen, wenn es warm ist." Bei kühleren Temperaturen bringe man die Reifen hingegen nicht so gut zum Arbeiten.