Max Verstappen und Red Bull auf Rekord-Jagd: Dabei sein ist in der Formel 1 eben nicht alles

"Das sind 88 Rennen, auf denen ich nicht auf dem Podest stand", kommentierte Max Verstappen sein 100. Podium. Mit 26 Jahren und fünf Monaten ist er der jüngste im "Klub 100". Einen Tag zuvor zog er mit seiner 34. Pole Position an Alain Prost vorbei. Nicht die einzigen Rekorde, die der Niederländer gemeinsam mit Red Bull bricht. Der Zwischenstand nach zwei von 24 Rennen.

Red Bull: Mit richtiger Hymne zu 115 Siegen

2023 schrieb Max Verstappen beinahe bei jedem Rennen Geschichte: Die meisten gewonnenen Rennen in einer Saison, die höchste Siegquote, die meisten Führungsrunden, die meisten Punkte, Podien und Siege von Pole aus. 2024 ist kein Ende in Sicht.

"Probieren wir es, vielleicht gewinnen wir einmal einen Grand Prix", erinnert sich Dr. Helmut Marko noch genau an die Worte von Dietrich Mateschitz. Geworden sind es dann doch ein paar mehr. 2009 sorgte Sebastian Vettel in China für den Debüt-Sieg, 2023 machte Max Verstappen in Kanada die 100 voll.

In Saudi-Arabien wurde nun zum 115. Mal die österreichische Nationalhymne für den siegreichen Konstrukteur abgespielt. Eigentlich 114-mal, Vettels Triumph in Shanghai überraschte die Chinesen so sehr, dass irrtümlich "God Save The Queen" anstelle von "Land der Berge" erklang.

Mit richtiger Hymne überholte Red Bull in Jeddah in der Allzeit-Siegliste der Konstrukteure Williams mit 114 Siegen. "Nicht schlecht für einen Energy-Drink-Hersteller", würde Lewis Hamilton sagen. Wenn Red Bull so weitermacht, könnte es seinem (bald) ehemaligen Team in Kürze an den Kragen gehen. Sein Zukünftiges hat mit mehr als doppelt so vielen Siegen noch einen Puffer.

Schlüsselfigur im Hause Red Bull: Max Verstappen. Die Kombination aus dem 26-Jährigen und Red Bull Racing verschafft der Konkurrenz schon seit Beginn der Ground-Effect-Ära Albträume. 40 von 46 Rennen gewann das Team aus Milton Keynes - 36 davon Max Verstappen. Zur Vollständigkeit: Sergio Perez (4), Charles Leclerc (3), Carlos Sainz (2) und George Russell (1) leisteten auch ihren Beitrag.

Max Verstappen: 2024 noch unschlagbarer?

Verstappens 56. GP-Sieg in Saudi-Arabien war zugleich sein neunter in Folge. Einst als Sebastian Vettels Rekord für die Ewigkeit beschrieben, kann der Limburger in Australien seinen eigenen von zehn aus dem Vorjahr wiederholen. Falls er in Japan (5. - 7. April) ebenfalls gewinnt, bricht er mit elf in Serie in neue Sphären auf.

Bis zu seinem Sieg im letzten Jahr war Australien kein gutes Pflaster für Max Verstappen. Im Albert Park hatte er noch dazu seinen bislang letzten Ausfall: Nach dem 10. April 2022 beendete Verstappen jedes Rennen - insgesamt 43. Nur Lewis Hamiltons Serie von 48 ist länger (2018 Silverstone bis zum Corona bedingten Ausfall 2020 in Sakhir).

Von diesen 43 Rennen gewann Verstappen nur acht nicht, und stand bei vier nicht auf dem Podest. Von diesen Podien landete er nur einmal (in Monaco 2022) auf dem dritten Platz. Verstappens P5 in Singapur 2023 war sein schlechtestes Ergebnis seit P6 in Brasilien 2022. Seitdem gewann er jedes Rennen.

In Bahrain erzielte Max Verstappen seinen fünften Grand Slam seiner Karriere. Er hat somit gleich viele perfekte Rennen wie Michael Schumacher und Alberto Ascari. Nur Jim Clark (8) und Lewis Hamilton (6) führen mehr.

Was steht noch auf Max Verstappens To-Do-Liste? Abseits des vierten WM-Titels gibt es, wenn überhaupt im Qualifying noch Rekord-Verbesserungspotenzial. Sebastian Vettel hält mit 15 Poles in einer Saison die Messlatte. Verstappens Rekord liegt bei zwölf. Aber: Verstappen verwandelte saisonübergreifend seine letzten 18 Poles in Siege. Zum letzten Mal nicht 2022 in Österreich.

Die meisten Pole Positions in einem Jahr

Neues Spiel, neues Glück in Australien. Für Formel-1-Fans heißt das: Früh aufstehen. Hier findet ihr alle Infos zum Zeitplan in Melbourne, sowie wo, wann und wie ihr das Rennen verfolgen könnt.