Bei der FIA-Gala in Baku will Red Bull noch einmal so richtig die Rekordsaison 2023 hochleben lassen. Weltmeister Max Verstappen und Teamchef Christian Horner werden wie schon im Vorjahr die Pokale für Fahrer- und Konstrukteurstitel in Empfang nehmen. Das ist natürlich auch für 2024 wieder das Ziel, nur einen derart dominanten Durchmarsch halten sie in der Formel 1 der Zukunft kaum mehr für möglich.

Horner: Red Bull hätte Rekordsaison 2023 nicht einmal erträumen können

"Niemand von uns hätte sich diese Saison erträumen können. 21 von 22 Rennen zu gewinnen, 5 von 6 Sprints zu gewinnen und so viele Rekorde zu brechen, von denen einige seit 1988 bestand hatten. Es zeigt, dass jeder Teil des Teams auf einem unglaublichen Niveau gearbeitet hat", lobte Horner vor der großen Gala in Baku. 1988 hatte McLaren erstmals eine Saison mit dem legendären Duo aus Ayrton Senna und Alain Prost auf einem solchen Niveau dominiert.

Bei Red Bull teilte sich diese Dominanz aber nicht auf zwei Stars auf. Max Verstappen hätte auch im Alleingang den Konstrukteurstitel eingefahren mit seinen unglaublichen 575 Punkten und 19 Saisonsiegen. Für ihn waren die Statistiken aber nicht die Motivation: "Wir haben viel gewonnen, aber es war auch einfach ein Genuss mit allen im Team zusammenzuarbeiten. Natürlich willst du, wenn du viele Rennen in Folge gewinnst, so weitermachen und der Druck ist da, weil du immer gut sein willst. Ich dachte aber nie daran, diese ganzen Rekorde zu brechen. Ich dachte bei jedem Rennen daran, mein Bestes zu geben. Außerdem musst du es genießen, denn diese Momente wird es nicht immer so häufig geben."

Horner und Verstappen sicher: F1-Feld rückt zusammen

Damit sprach Verstappen den Tenor an, den auch Horner teilte: "Ich bezweifle, dass wir das noch einmal erreichen können, was wir statistisch gesehen dieses Jahr geleistet haben." 2023 habe laut dem Teamchef auch die Konkurrenz mitgespielt: "Was uns überrascht hat, war, dass wir so konstant sein konnten. Zu verschiedenen Zeitpunkten des Jahres gab es verschiedene Teams und Autos, die uns herausforderten. Aston [Martin] begann sehr stark, McLaren hat die Saison sehr stark beendet. Ferrari war bei bestimmten Rennen da und für Mercedes galt dasselbe. Hinter uns gab es viel Bewegung, aber wir konnten unsere eigene Leistung unter Kontrolle halten."

Max Verstappen gewinnt den Start vor Lando Norris und George Russell
Die Konkurrenz will Red Bull 2024 näher auf die Pelle rücken, Foto: LAT Images

"Die Leute lernen diese neuen Regeln kennen, daher sollte es nächstes Jahr enger sein", ist sich Verstappen sicher. Horner kündigt daher die nächste Offensive in der Red-Bull-Entwicklung an: "Mit stabilem Reglement, wissen wir, dass das Feld zusammenrücken wird. Wir haben das auch schon im Verlauf des Jahres gesehen. Für uns heißt das, dass wir uns verbessern müssen. Jeder Aspekt des RB19 wird analysiert auf dem Weg zum RB20. Ich hoffe, wir können ihn noch stärker machen, denn mit Sicherheit werden unsere Konkurrenten danach streben."

Verstappen 'bescheiden': 10 Siege auch in Ordnung, falls Red Bull um WM kämpft

Wie ernst Red Bull die Konkurrenz nimmt, zeigte Rekordjäger Verstappen mit einer bemerkenswerten Aussage: "Realistischerweise kann es kaum besser werden als dieses Jahr. Aber es geht nicht unbedingt darum, 20 Rennen zu gewinnen. Es geht darum, dich selbst und das Auto zu verbessern. Wenn uns das gelingt und wir nächstes Jahr um die Meisterschaft kämpfen, aber nur zehn Rennen gewinnen, dann ist das auch in Ordnung." 38 von 44 Rennen der Ground-Effect-Ära hat Red Bull bereits gewonnen, was einer Siegquote von knapp 82% entspricht. 'Nur' 10 der 24 Rennen der Saison 2024 zu gewinnen entspräche also gerade einmal der Hälfte der bisherigen Dominanz der Truppe aus Milton Keynes.

Alle Infos zur großen FIA-Preisverleihung, und wie ihr diese live verfolgen könnt, gibt es hier: