Weil das 2. Freie Training zum Abu Dhabi GP gleich zweimal unterbrochen werden musste und Nachwuchsfahrer im 1. Freien Training die Red-Bull-Cockpits übernommen hatten, hatte es Max Verstappen besonders eilig, auf die Strecke zu gehen. Als die Rennleitung das Training wieder freigab, kämpfte der Weltmeister schon bei der Boxenausfahrt um jede Position. Das ist für den Rest des Wochenendes nicht mehr erlaubt.

Zunächst machte Verstappen nur am Funk Stress, weil er befürchtete, dass beim Anstellen am Boxenausgang weitere Fahrzeuge vor ihm einscheren würden. Als die Ampel auf Grün sprang und sich die Schlange in Bewegung setzte, ging es Verstappen aber nicht schnell genug. In der Boxenausfahrt ging er außen an den langsam fahrenden Mercedes-Piloten vorbei.

Crash-Freitag in Abu Dhabi: Verstappen schimpft auf Bummler! (09:53 Min.)

Dabei ist die Boxenausfahrt in Abu Dhabi besonders eng, weil eine Unterführung die Piloten auf der anderen Seite zurück auf die Rennstrecke bringt. Verstappen wollte in der engen Linkskurve direkt vor dem Tunnel überholen. Beinahe kam es dabei zur Kollision, weil die Mercedes-Piloten für die Kurve ausholten und dabei Verstappen abdrängten.

Rennleiter Niels Wittich hat als Reaktion darauf die Event Notes angepasst. In der Qualifikation sind nun Überholmanöver in der gesamten Boxenausfahrt verboten - außer ein Auto hat ein offensichtliches Problem.

In Sao Paulo hatte die Rennleitung noch angeordnet, dass sich die Piloten in langsamer Fahrt links halten müssen, um schnelleren Kollegen die Möglichkeit zu geben, zu überholen. Das Problem im Qualifying ist, dass die Piloten in der Boxenausfahrt die Abstände zum Vordermann managen, weil seit Monza ab der Safety-Car-Linie eine maximale Rundenzeiten eingehalten werden muss.

Im Training ging es Verstappen aber nicht um die Delta-Zeiten, sondern um das eigene Programm. "Wir wollten zwei gezeitete Runden auf Medium und Soft fahren und das ist sich nur ganz knapp ausgegangen, und die haben vorne herumgebummelt", erklärte Red Bulls Motorsportchef Dr. Helmut Marko.