Nimmt Rob Marshal seinen Motor zu McLaren mit? Diese oder andere (Audi, Honda) wilde Gerüchte machten bereits die Runde. Neben Williams war nur noch bei McLaren die Frage nach dem Motorenpartner offen. Jetzt ist es offiziell: Alles bleibt beim Alten. McLaren wird Mercedes erstes Kundenteam für das neue Power-Unit-Reglement ab 2026.

McLaren und Mercedes: Bis (mindestens) 2030 Motoren-Partner

"Wir freuen uns, dass wir unseren Vertrag mit Mercedes-Benz für die neue Ära des Reglements langfristig verlängern konnten", vermeldet Andrea Stella in der Pressemitteilung. "Wir haben großes Vertrauen in unsere Beziehung. Mercedes-Benz hat uns bisher auf unserem Weg zurück an die Spitze unterstützt."

Sieger Oscar Piastri und McLaren-Teamkollege Lando Norris im Parc Ferme
Erfolgreiche Partnerschaft: Oscar Piastri holte beim Sprint in Katar Pole und Sieg, Foto: LAT Images

Ursprünglich endete der Vertrag mit Mercedes im Jahr 2025. McLaren sondierte die Lage im Grid, Gespräche mit Red Bull verliefen ins Leere. "Unser Plan ist es, zwei Teams zu beliefern. Das werden die beiden Teams sein, die im Red-Bull-Besitz sind", stellte Christian Horner klar.

Nachdem Mercedes Aston Martin als Kundenteam an Honda verlor, verdichteten sich die Zeichen einer Fortsetzung der Zusammenarbeit. Beim Saisonfinale 2023 in Abu Dhabi ist es nun offiziell: Dank Verlängerung gehen McLaren und Mercedes 2026 in ihre 26. gemeinsame Saison. Bis (mindestens) 2030.

McLaren: Von GP2-Motoren zu Siegen

"Mercedes-Benz ist ein hervorragender und zuverlässiger Partner des McLaren Formel-1-Teams. Die Verlängerung ist ein Zeichen für das Vertrauen unserer Anteilseigner und des gesamten Teams in die Antriebe von Mercedes-Benz und die Richtung, die wir zusammen in der neuen Reglement-Ära einschlagen wollen", so McLaren CEO Zak Brown. "Wir freuen uns auf die kommenden Erfolge, wenn wir unseren Weg fortsetzen, konstant an der Spitze zu kämpfen."

Monza 2021 war der letzte Sieg eines Kundenteams in der Formel 1, Foto: LAT Images
Monza 2021 war der letzte Sieg eines Kundenteams in der Formel 1, Foto: LAT Images

McLaren wurde bereits von 1995 bis 2014 von Mercedes beliefert. Nach einem kurzen, nicht sehr prestigeträchtigen Versuch mit Honda ("GP2-Engine", O-Ton Fernando Alonso), kehrte das Papaya-Team 2021 wieder zu Mercedes zurück. Mit Erfolg. 2021 gewann Daniel Ricciardo in Monza, Lando Norris fuhr in den letzten drei Saisonen zwölf Mal aufs Podium, Oscar Piastri 2023 in Japan und Katar.

Toto Wolff: Motoren-Deal auch für Formel 1 gut

"Die Zusammenarbeit mit starken Kundenteams war schon immer ein wichtiger Teil unserer Motorsportstrategie", so Toto Wolff. Das habe auch Vorteile für Mercedes: Direkter Vergleich im Feld, beschleunigter technischer Lernprozess und gestärkter F1-Business Case. Dafür gab es auch Lob: "McLaren ist seit 2021 ein harter, aber fairer Gegner, vor allem in der zweiten Hälfte dieser Saison."

Der Deal soll nicht nur für McLaren und Mercedes Vorteile bringen, sondern auch für die gesamte Formel 1. "Die starken Leistungen von McLaren unterstreichen, wie wichtig eine transparente und gleichwertige Versorgung aller Kundenteams in diesem Sport ist", betont der Österreicher. "Wenn wir das Ziel von zehn Teams erreichen wollen, die um Podiumsplätze kämpfen können."