In Abwesenheit von Weltmeister Max Verstappen holte George Russell die Bestzeit im 1. Freien Training zum Abu Dhabi GP 2023. Der Mercedes-Pilot umrundete den 5,281 Kilometer langen Yas Marina Circuit in 1:26,072 Minuten und ließ damit Felipe Drugovich im Aston Martin hinter sich. Der Abu-Dhabi-Auftakt stand dabei ganz im Zeichen der Nachwuchsfahrer: Insgesamt zehn Stammfahrer räumten ihre Cockpits für die sogenannten Young Driver.

Das Ergebnis: Knapp drei Zehntelsekunden legte Russell zwischen sich und Aston-Martin-Reservist Drugovich. Eine weitere Zehntelsekunde dahinter landete Daniel Ricciardo im AlphaTauri vor Valtteri Bottas im Alfa-Sauber. Lance Stroll sortierte sich im zweiten Aston Martin auf Rang fünf vor Oscar Piastri im McLaren ein. Das Ferrari-Duo Carlos Sainz und Robert Shwartzman landete auf den Plätzen sieben und acht. Pierre Gasly und Yuki Tsunoda komplettierten die Top-10. Alle Piloten hatten bereits die weichen Reifen aufgezogen.

Die Nachwuchsfahrer: Laut Reglement muss jeder Stammfahrer einmal pro Saison sein Cockpit für eine Trainingssession für einen Young Driver räumen. Als Young Driver zählen Piloten, die noch nicht mehr als zwei Grand-Prix-Einsätze absolviert haben. Die meisten Teams hoben sich die Rookie-Einsätze für das Saisonfinale auf. Die Stammpiloten kennen ihre Boliden da bereits bestens, die Strecke muss aufgrund von zahlreichen Testfahrten auch nicht mehr erlernt werden und die Bedingungen sind im 1. Training nicht repräsentativ. Einzig und allein AlphaTauri musste keinen Young-Driver-Einsatz mehr erfüllen.

Für fünf der zehn Young Driver steht nur 30 Minuten nach dem Ende des 1. Trainings der Formel 1 das Qualifying zum Formel-2-Saisonfinale an. Frederik Vesti und Theo Pourchaire kämpfen dabei noch um den Meistertitel.

TeamRookieersetzt
Red BullJake DennisMax Verstappen
Isack HadjarSergio Perez
FerrariRobert ShwartzmanCharles Leclerc
MercedesFrederik VestiLewis Hamilton
AlpineJack DoohanEsteban Ocon
McLarenPato O'WardLando Norris
Alfa RomeoTheo PourchaireGuanyu Zhou
Aston MartinFelipe DrugovichFernando Alonso
HaasOliver BearmanNico Hülkenberg
WilliamsZak O'SullivanAlex Albon

Die Zwischenfälle: "Ich hatte gerade fast den schlimmsten Unfall meines Lebens", funkte Jack Doohan aufgelöst an seine Crew. Der Alpine-Junior entkam nur knapp einem Zusammenstoß mit Logan Sargeant. Der US-Amerikaner fuhr auf einer langsamen Runde und wollte vor der Zielkurve für Doohan Platz machen. Allerdings entschied sich Sargeant zu spät dazu, von der Ideallinie zu fahren. Im gleichen Moment wollte Doohan dorthin ausweichen. Um Haaresbreite konnte sich der Alpine-Junior noch am Williams-Piloten vorbeidrücken. Die Stewards untersuchen den Zwischenfall nach dem Training.

Mehrmals im Training gab es Probleme mit Verkehr. Den Nachwuchsfahrern schien noch die nötige Übersicht zu fehlen. Am Ende war es aber Lance Stroll, der Isack Hadjar im Weg stand. Der Kanadier fuhr am Ende der ersten langen Geraden in langsamer Fahrt komplett auf der Ideallinie. Hadjar musste mit seinem Red Bull auf der Bremse in die Auslaufzone ausweichen, um eine Kollision zu verhindern.

Das Wetter: Das Quecksilber stieg auf gut 28 Grad Celsius, auf dem Asphalt wurden über 41 Grad gemessen. Weil Qualifikation und Grand Prix bei, respektive nach Sonnenuntergang stattfinden, sind die Bedingungen während des 1. und 3. Freien Trainings nicht repräsentativ.