2023 fackelt Haas auf dem Formel-1-Fahrermarkt nicht lange. Teamchef Günther Steiner hat eine schnelle Entscheidung im Sommer versprochen und Wort gehalten. Sowohl der Neuzugang Nico Hülkenberg als auch der alteingesessene Kevin Magnussen bekommen Vertrags-Verlängerungen für 2024.

Diese hatten sich schon im Frühsommer abgezeichnet. Trotz eines Form-Durchhängers bei Magnussen, der besonders im Qualifying gegen den mit sechs Q3-Auftritten 2023 glänzend abliefernden Hülkenberg Probleme hatte, ist Haas nämlich mit dem Duo besonders im Angesicht der Probleme mit dem aktuellen Auto sehr zufrieden.

Hülkenberg fährt weiter Formel 1! Haas ohne Alternative? (09:26 Min.)

Erfahrung von Hülkenberg & Magnussen großes Glück für Haas

"Wir haben großes Glück, dass wir zwei Fahrer haben, deren Feedback unseren technischen Zielen hilft und unersetzbar ist", verdeutlicht Steiner das in einer kurzen Stellungnahme zur Vertrags-Verlängerung. "Ich denke, man kann sagen, dass wir eine sehr solide Fahrerpaarung haben. Letztendlich gab es keinen Grund, die für die Zukunft zu verändern."

Haas ist das kleinste Formel-1-Team, und damit kein einfaches Arbeitsumfeld. Aus ähnlichen Gründen setzte Steiner zwischen 2017 und 2020 vier Jahre lang auf das erfahrene Duo Magnussen und Romain Grosjean. Weniger Updates, weniger Simulationszeit, mehr Arbeit auf der Strecke. Erfahrung lohnt.

In Kanada war Hülkenberg im Qualifying sogar Zweitschnellster, Foto: LAT Images
In Kanada war Hülkenberg im Qualifying sogar Zweitschnellster, Foto: LAT Images

Das erkannte das Team erst recht, als es 2021 mit Mick Schumacher und Nikita Mazepin zwei Rookies aufnahm. Das spielte mit hinein in die Entscheidung, 2023 mit Hülkenberg (36 Jahre, 193 Starts) und Magnussen (30 Jahre, 153 Starts) wieder zwei Veteranen ins Auto setzen. Die beiden belohnten es mit Punkten trotz schwierigem Haas VF-23 mit andauernden Reifenproblemen, deren Lösung noch immer gesucht wird.

Hülkenberg überstrahlt 2023 Magnussen

Die Haas-Highlights gehören 2023 aber fast durchgehend Hülkenberg. 9 der 11 Punkte der Achten in der Formel-1-WM stammen vom Deutschen, der Mick Schumacher ersetzt hat. "Nico hat sich ohne Aufruhr eingefügt und sich als wertvolles Mitglied des Teams etabliert", lobt Steiner. Mit seinen regelmäßigen Q3-Auftritten war eine Verlängerung für 2024 eigentlich früh nur mehr Formsache, eine entsprechende Vertrags-Option gab es schließlich. Hier gibt es mehr zum Vergleich Schumacher-Hülkenberg.

"Ich bin gerne Teil des Teams und teile die Leidenschaft von Gene [Haas, Teambesitzer] und Günther", sagt Hülkenberg. Auch von seiner Seite war früh klar, dass er weitermachen wollte. Drei Jahre lang war er davor nur als Ersatzpilot durch die Formel 1 gewandert, nachdem er sein Cockpit bei Renault verloren hatte. Mit Haas gelang es ihm zu beweisen, dass er die Pace für die Königsklasse noch hat.

Auch Magnussen war nach einer F1-Pause von Haas zurückgeholt worden, und hatte 2022 im ersten Jahr seines neuen Vertrages schnell abgeliefert. In Brasilien holte er außerdem die erste Pole der Haas-Geschichte. Die Form im aktuellen Jahr ließ jedoch Zweifel auf. Kein Vertrauen ins Auto im Qualifying-Trimm, und im reifenfressenden Haas blieb auch im Rennen die Ausbeute mit nur zwei zehnten Plätzen mager.

Der Vergleich Magnussen gegen Hülkenberg nach dem Belgien-GP, Foto: LAT Images / Motorsport-Magazin.com
Der Vergleich Magnussen gegen Hülkenberg nach dem Belgien-GP, Foto: LAT Images / Motorsport-Magazin.com

Günther Steiner stellt sich hinter Magnussen: "Kevin ist natürlich eine bekannte Größe für uns, und ich freue mich, dass er seine siebte Saison in Haas-Farben bestreiten wird. Mit 113 Starts nur für unser Team wissen wir, wo seine Stärken liegen, und sein Wissen über unsere Organisation passt sehr gut dazu."

Mit der fixierten Fahrerpaarung blickt Haas jetzt nach vorne. Das Problem der schlechten Rennpace des Autos bedarf noch viel Arbeit. Am kommenden Wochenende in Zandvoort werden Updates an Bremskühlung und Frontflügel kommen. Viel Fokus wurde bereits auf 2024 gelegt. Eine unveränderte Fahrerpaarung hilft. Weitere Infos zum F1-Fahrermarkt gibt es hier: