Aston Martin feiert in Silverstone ein echtes Heimrennen. Der Großbritannien GP wurde zur Eröffnungszeremonie der neuen Fabrik des Teams genutzt, welche direkt neben der Traditionsstrecke steht. Doch am Freitagstraining konnten die grünen Boliden rein sportlich noch nicht allzu viel zu den Feierlichkeiten betragen. Lance Stroll wurde sechster, Fernando Alonso kam auf Rang 10. Überraschungsteam Williams war schneller, Ferrari und Red Bull sowieso. Rechnet man noch Charles Leclerc mit ein, der aufgrund eines Defekts nicht fahren konnte, dann riecht es nicht unbedingt nach einem Podestplatz beim Heimspiel.

Das Bild passte in die Reihe von zuletzt etwas schwächeren Auftritten, Kanada einmal ausgenommen. Lance Stroll geht trotzdem davon aus, dass sich das Team beim Heimrennen auf dem richtigen Weg befindet: "Wir haben nach dem FP1 einige Änderungen an der Abstimmung vorgenommen und der AMR23 fühlte sich in der zweiten Session stärker an. Wir müssen heute Abend noch ein paar Dinge verbessern, aber die Pace sah gut aus, also bin ich positiv gestimmt." Tatsächlich konnte sich der Kanadier immerhin um drei Plätze von neun auf sechs nach vorne schieben.

Den umgekehrten Weg gab es bei Fernando Alonso. Der Spanier war zu Mittag noch auf Platz Vier, rutschte dann aber im zweiten Training bis auf Rang 10 ab. Der WM-Dritte hatte dafür aber eine Erklärung parat und war daher nicht beunruhigt: "Natürlich laufen über Nacht noch unsere Analysen der Daten. Wir haben heute in FP1 und FP2 ein bisschen etwas ausprobiert, da kommt also noch mehr." Beim Blick auf die Zeiten fällt auf, dass sich der Altmeister von der ersten auf die zweite Session nur um eine Zehntel steigerte. Bei den anderen Piloten waren diese Verbesserungen wesentlich größer. Teamkollege Stroll etwa fand mehr als sechs Zehntel. Alonso scheint also noch etwas im Köcher zu haben.

Steine und das Wetter: Die Aston-Martin-Herausforderungen beim Heimrennen

Während Alonso vom Adrenalin in den schnellen Kurven des Silverstone Circuit schwärmte, hatte Stroll ausgerechnet in der vielleicht besten Passage der Traditionsstrecke ein unangenehmes Erlebnis. "In der Mitte zwischen Maggots und Becketts flog ein Stein [auf die Hand, Anm. d. Red.]. Das war ziemlich schmerzhaft", berichtete der 24-Jährige. So schlimm wie bei seinem Radunfall vor Saisonbeginn war die Hand aber nicht lädiert. Die Schmerzen dürften bei etwa 200 km/h dennoch nicht ohne gewesen sein.

Lance Stroll machte im Training Bekanntschaft mit einem Stein, Foto: LAT Images
Lance Stroll machte im Training Bekanntschaft mit einem Stein, Foto: LAT Images

Schwierigkeiten könnten am Samstag nicht nur Steine machen. Fernando Alonso ist gewarnt: "Auch das Wetter ist ein Faktor, es könnte morgen regnen. Dafür müssen wir vorbereitet sein." Es wäre nicht das erste Mal, dass das britische Wetter Würze in das Rennwochenende in Silverstone bringt. Lance Stroll grinst: "Das könnte ein interessantes Qualifying werden!" Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Silverstone gibt es hier im Liveticker.

Formel 1 Silverstone 2023: Der Zeitplan

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