Platz drei und fünf für Alexander Albon und Logan Sargeant im zweiten freien Training in Silverstone. Nach guter Pace in Kanada und Österreich bestätigt sich der Aufwärtstrend bisher auch in Großbritannien. Williams schlägt Aston Martin und Mercedes - und liegt nur zwei Zehntelsekunden hinter Klassenprimus Max Verstappen. Der Williams FW45 wirkt beim Heimspiel wie beflügelt. Jedoch: Die Konkurrenz dürfte noch mehr Performance in der Hinterhand haben und der drohende Regen bereitet dem britischen Team Sorgen.

Nach Formel-1-Trainings: Williams wie beflügelt!

Glückliche Stimmung in der Williams-Garage. Mit Red-Bull-Pilot Sergio Perez schlug Alex Albon einen der Red-Bull-Fahrer. Teamkollege Logan Sargeant wartete nur einen Platz hinter dem Mexikaner auf. "Wir sehen ziemlich gut aus", freut sich der US-Amerikaner. "Es war nicht einfach zu fahren, aber wir waren nicht weit weg von da, wo wir sein wollen."

"Es war ein bisschen überraschend und unerwartet. Es war einfach ein normaler Tag für uns und dann überqueren wir die Ziellinie und sind auf einmal Dritter", freut sich Teamkollege Albon, der in beiden Freitags-Sessions den dritten Platz belegte. "Es ist ein bisschen verwirrend, aber das Auto fühlt sich gut an, wir haben jetzt seit zwei Rennen ein Update am Auto und im Simulator sah es so aus, als ob wir so in langsamen und schnellen Kurven etwas effektiver wären", verrät Albon.

In Silverstone sammelt das Team erstmals seit Einführung des Updates Erfahrungswerte auf einem schnellen Kurs. Zusätzlich fuhren beide Piloten mit einer etwas unterschiedlichen Spezifikation des FW45. Alex Albon testete einen neuen Frontflügel, den er auch für den Rest des Wochenendes weiterverwenden wird. Teamkollege Sargeant hingegen nutzte einen neuen Heckflügel, der erst zu einem späteren Zeitpunkt der Saison eingesetzt werden soll.

Auffällig: Die große Stärke des FW45, der Topspeed, ist bisher nicht das ausschlaggebende Argument. Der Williams verliert sogar etwas Zeit auf den Geraden gegenüber Platzhirsch Red Bull. Dafür liegt er in den Kurven nicht besonders weit zurück. Die Updates scheinen dem FW45 in den schnellen Kurven zu helfen. Am meisten Zeit verliert Albon zu Beginn des zweiten Sektors in Kurve sechs und sieben, zwei im Vergleich eher langsame Kurven. Das gilt allerdings nicht nur für den Williams-Piloten, sondern auch für Carlos Sainz und Sergio Perez.

Williams: Angst vor Formel-1-Konkurrenz und Regen

Die Jubelschreie rund um das Traditionsteam aus Grove waren entsprechend groß. Allerdings wollten sich nicht alle im Formel-1-Paddock vom Williams-Hype mitreißen lassen. "Schauen wir mal, wie viel Benzin die drin hatten, die Motorleistung war sicher voll aufgedreht", traut Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko der Williams-Performance nicht.

Insbesondere die Top-Teams halten am Freitag oft noch Performance zurück. Damit wären auch die schwachen Performances von Aston Martin und Mercedes zu erklären. "Es war cool, einen Tag nah an der Spitze zu haben. [...] Aber du weißt nie, was die anderen machen. Deswegen ist das schwierig einzuordnen", weiß auch Logan Sargeant.

Dazu gesellt sich eine weitere Variable: Die Bedingungen. Am Freitag war es rund um die Strecke ziemlich warm, dafür aber windig. Das soll sich am Samstag ändern, Regen und damit einhergehend kühlere Temperaturen sind angekündigt. "Es wird kühler und Regen ist auf dem Weg. Ideal für uns wäre aber, wenn es trocken bleiben würde", verrät der US-Amerikaner.

"Wir legen unseren Fokus auf die Rennpace. Überholen ist hier ziemlich einfach, also brauchst du ein gutes Rennauto. Unsere Rennpace auf dem harten Reifen heute war ok, nicht überragend, aber auch nicht schlecht", erklärt Albon. "Morgen wird es vermutlich nass, ich hoffe aber es bleibt trocken und so ähnlich wie heute. Wenn es trocken bleibt, sieht es so aus, als ob Q3 möglich wäre." Eine kleine Hintertür für ein Williams-Wunder beim Heimspiel lässt sich der Lokalmatador damit offen. Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Silverstone gibt es hier im Liveticker.

Formel 1 Silverstone 2023: Der Zeitplan

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