Das vergangene Formel-1-Wochenende in den USA wurde vom Tod von Dietrich Mateschitz überschattet. Das Ableben des Red-Bull-Gründers wurde ausgerechnet bei jenem Grand Prix bekannt, an dem sein Team auch die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft in der Königsklasse klar machte - die erste seit acht Jahren.

Der Tod von Mateschitz geht natürlich weit über die Formel 1 hinaus. Die zukünftige Ausrichtung des Red-Bull-Konzerns ist ungewiss: Die Energy-Drink-Marke befindet sich mehrheitlich in thailändischer Hand und demnach werden auch dort die Entscheidungen gefällt werden, wie es mit dem Dosen- und PR-Imperium weitergeht.

Horner: Formel-1-Zukunft sicher

Doch was wird aus den beiden Formel-1-Teams, die unter der Feder von Dietrich Mateschitz aufgebaut wurden? Wie Red-Bull-Teamchef Christian Horner am Rande des Grand-Prix-Wochenendes in Austin verriet, sollen diese auch nach dem Ableben ihres Gründervaters unverändert ihre Aktivitäten und Ziele weiterverfolgen.

"Die Zukunft wurde bereits eingerichtet und wird auf einem starken Fundament aufgebaut", sagte der Weltmeister-Teamboss gegenüber Motorsport-Magazin.com. Damit spricht er nicht nur auf die neue Regelgeneration an, in der die Bullen augenscheinlich derzeit den Ton angeben und somit auch als große Favoriten in die kommenden Saisonen gehen, sondern vor allem auf das Motorenprogramm in Milton Keynes.

"2026 werden wir ein Power-Unit-Hersteller und fügen damit auch das bisher fehlende Teil in unser Puzzle ein", so Horner. Mateschitz habe im Aufbau dieses Programmes eine entscheidende Unterstützer-Rolle gespielt. "Es war seine Vision, dass wir das so hinbekommen", beschwörte Horner und zeigte sich optimistisch, dass man auch mit dem Beginn der neuen Motor-Generation erfolgreiche sein werde. "Genauso wie mit dem Chassis, werden wir mit derselben Einstellung auch in die Zukunft des Motorunternehmens gehen", ergänzte er.

Formel 1 2026: Honda-Comeback mit Red Bull?

Wie genau das Power-Unit-Projekt von Red Bull nach 2026 aufgestellt sein wird, ist noch nicht bekannt. Fest steht, dass Red Bull alle Anlagen dafür hat, die Verbrenner-Komponenten in ihrem neuen Motorenwerk in Milton Keynes zu produzieren. Noch unklar ist allerdings, ob man sich auch der Herausforderung Elektromotor annehmen wird. Seit dem Scheitern des Porsche-Deals im August ist Honda in diesem Zusammenhang wieder in das Rampenlicht gerückt.

Der japanische Autohersteller könnte die ab 2026 deutlich leistungsstärkeren Elektro-Komponenten für die RB-Power-Unit liefern. Wie Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko beim Formel-1-Rennen in Japan mitteilte, befindet sich das F1-Team wieder in Geesprächen mit den Japanern. Honda stieg 2020 offiziell aus der Königsklasse aus, die Bullen werden aber immer noch mit Power Units aus Sakura beliefert.