Immer wieder Ärger im Hause Verstappen. Während sich der junge Max in der Formel 1 auf dem besten Wege zum Superstar befindet, herrscht hinter den Kulissen eine echte Schlammschlacht. Im Mittelpunkt: Vater Jos und nun auch noch Opa Frans Verstappen. Als wäre Jos' Schlägerei kürzlich in einem Beachklub in den Niederlanden nicht schon genug gewesen, kam jetzt heraus, dass Opa Frans sich aktiv in Max' Karriere einmischen wollte.

Was war passiert? Im Dezember vergangenen Jahres war Opa Frans extra nach Graz gereist, um heimlich das Gespräch mit Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko zu suchen. Frans wollte Marko warnen, dass sein eigener Sohn Jos einen schlechten Einfluss auf den Karriereverlauf des Juniors habe. Dazu sei gesagt, dass Jos und sein Vater Frans nicht mehr das beste Vater-Sohn-Verhältnis pflegen, um es einmal vorsichtig auszudrücken.

Nicht unser Business

In Markos Büro gab es allerdings eine deutliche Abfuhr für Opa Frans. Klare Ansage des Österreichers: Die Familie habe sich nicht in Max' Karriere einzumischen, er sei bei Red Bull in besten Händen. "Er ist unser Angestellter als Fahrer", sagte Marko am Rande des China Grand Prix zu ZiggoTV. "Wir kümmern uns nur um Max. All die Probleme zwischen dem Vater und dem Großvater gehen uns nichts an. Natürlich wollen sie sich da einschalten, aber Max und sein Manager sind unsere Partner."

War Frans' fragwürdige Aktion nur im Sinne von Enkel Max, oder wollte er vielmehr gegen Jos schießen? Das Verhältnis ist arg zerrüttet, letztes Jahr warf Frans seinem Sohn körperliche Misshandlung vor, zog die Vorwürfe später aber zurück. Jos antwortete in Form einer SMS mit dem Inhalt, dass er keinen Vater mehr habe. Ein Familienkrieg, der jetzt inzwischen Sohn Max erreicht hat, wenn auch nicht über den direkten Weg.

Papa Jos begleitete Max Verstappen eng auf dem Weg in die Formel 1, Foto: Sutton
Papa Jos begleitete Max Verstappen eng auf dem Weg in die Formel 1, Foto: Sutton

Vorwurf: Jos zerstört Max' Karriere

"Ich habe in Max' Interesse gehandelt", verteidigte Frans seinen Besuch bei Marko im De Telegraaf. "Ich hatte Angst, dass seine Karriere andernfalls eine falsche Richtung einschlägt. Ich wollte nur erreichen, dass Red Bull einschreitet und Max vor den ständigen Verfehlungen seines Vaters schützt. Ich habe angemerkt, dass mein Sohn Jos Verstappen die Karriere von Max zerstört durch sein aggressives Verhalten."

Tatsächlich hatte sich der frühere Formel-1-Pilot in der Vergangenheit mehrere Fehltritte geleistet. Prügeleien endeten in Bewährungsstrafen, außerdem soll er seine Ex-Lebensgefährtin mit dem Auto angefahren haben. Zuletzt der Vorfall in der Bar in Roermond, wo Jos Verstappen stärker involviert gewesen sein soll als zunächst angenommen wurde. Ihm soll nicht gefallen haben, dass ein anderer Mann das Gespräch mit seiner Ex-Freundin suchte...

Inzwischen kümmert sich Red Bull um Verstappens Karriere, Foto: Red Bull
Inzwischen kümmert sich Red Bull um Verstappens Karriere, Foto: Red Bull

Marko blockt klar ab

Für Marko spielte das alles keine Rolle. "Was in der Vergangenheit war, betrifft uns nicht", sagte er. "Jos hat in der Vergangenheit einen guten Job gemacht, Max nach vorne zu bringen. Aber jetzt ist sein Teil beendet. Und den Großvater habe ich zum ersten Mal getroffen. Er ist ein netter alter Mann. Er sollte stolz sein auf seinen Enkel, sich aber nicht einmischen."

Laut Marko gefalle Max all die Aufregung innerhalb seiner Familie natürlich nicht, er gehe aber sehr professionell mit der Situation um. Vater Jos ist inzwischen ohnehin nicht mehr aktiv in die sportlichen Geschicke seines Sohnes involviert. In Shanghai war er nicht an der Rennstrecke anzutreffen. "Es wäre gut, wenn Jos weniger in der Öffentlichkeit stünde und sein Großvater die Öffentlichkeit nicht so aktiv suchen würde", fasste Marko zusammen.