Wie zufrieden sind Sie nach dem aufregendsten Qualifying der bisherigen Saison aus Red-Bull-Sicht?
Dr. Helmut Marko: Ricciardo war schon drei Zehntel vorne und dann kam die gelbe Flagge. Verstappen war sogar fünf Zehntel vorne - beide Autos wären für die erste Reihe gut gewesen.

Waren Ricciardo und Verstappen vor oder hinter Rosberg auf der Strecke?
Dr. Helmut Marko: Dahinter.

Hat Rosberg demnach zu wenig Tempo rausgenommen oder waren Ihre Fahrer zu vorsichtig?
Dr. Helmut Marko: Double-yellow - wie kann man da absolute Bestzeit fahren? Wenn das der Standard ist, müssen wir uns neu orientieren. Rosberg ist die schnellste aller Zeiten in diesem Sektor gefahren. Er kann ja eine Spur vom Gas gehen, weil ihm zum Beispiel das Auto quer geht.

Was fordern Sie nun?
Dr. Helmut Marko: Es muss eine drastische Strafe geben. Es muss ihm nicht nur diese Rundenzeit, sondern das ganze Qualifying gestrichen werden.

War das Qualifying durch die Unterbrechungen und das Chaos gut für die Zuschauer oder zäh?
Dr. Helmut Marko: Es hat Spannung reingebracht. Zwischenzeitlich war sogar der Nasr mal vorne! Das hat das Feld gut durchgemischt. Aber die Verzögerung durch Regen... Wir sollten schon wieder mehr zum Racing zurückkehren. Ich erinnere mich an ein Rennen in Brasilien, als Schumacher abgeflogen ist und noch fünf andere auch in der gleichen Kurve.

Red Bull rechnet mit Podium

Die Performance von Red Bull sah gegenüber den Trainings gestern verbessert aus.
Dr. Helmut Marko: Freitag ist Freitag, wir arbeiten auf das Rennen hin. Wir müssen nicht am Freitag glänzen.

Was rechnen Sie sich für das Rennen morgen aus?
Dr. Helmut Marko: Ein Podium.

Das ist aber eher konservativ und pessimistisch oder?
Dr. Helmut Marko: Ja, das ist eher konservativ.

Dr. Helmut Marko: Können Sie die Mercedes aus eigener Kraft schlagen?
Aus Reihe eins wäre es natürlich einfacher gewesen, aber wir werden sicher nicht abwarten.