Für Sebastian Vettel läuft es im Qualifying schon seit einiger Zeit nicht mehr wunschgemäß. Nach den Startplätzen neun und elf zuletzt in Österreich und Großbritannien, kam der Ferrari-Pilot in Ungarn nicht über die fünfte Position hinaus. Damit war Vettel wenig überraschend alles andere als glücklich, zumal laut ihm deutlich mehr möglich gewesen wäre.

"Ich bin mit Platz fünf nicht zufrieden, es hätte besser laufen können. Die Pace für die erste Reihe war da", lamentierte Vettel nach dem Zeittraining. Zum Verhängnis wurde ihm aber nicht die von Fernando Alonso hervorgerufene gelbe Flagge in den Schlusssekunden des Qualifyings, sondern der darauf folgende Verkehr in Person von Jenson Button und Daniel Ricciardo.

"Jeder hatte noch mal einen Schuss, aber ich hatte dann auch noch Verkehr im letzten Sektor", war Vettel sicher, dass er das Zeug gehabt hätte, sich deutlich weiter vorne in der Startaufstellung zu platzieren, als es letztlich der Fall war. "Es wäre einiges drin gewesen, aber manchmal steckt man einfach nicht drin."

Ferrari schneller als Red Bull?

Somit hat Vettel im Rennen zwei Red-Bull-Piloten vor sich - Max Verstappen als Vierten und Ricciardo als Dritten der Startaufstellung. Da Kimi Räikkönen das Qualifying verpatzte und nur 14. wurde, droht Ferrari in der Konstrukteurs-Wertung hinter Red Bull zurückzufallen - der Vorsprung der Scuderia beträgt nur noch magere sechs Punkte.

Trotzdem ist Vettel überzeugt, dass Ferrari die Pace für das Podium hat. "Wir müssen uns nicht verstecken, wir haben ein starkes Auto. Das einzige Problem ist, dass es hier schwierig zu überholen ist - hoffentlich haben wir also einen guten Start", ist ihm das Layout des Hungarorings natürlich bewusst. "Ich glaube, wir können im Rennen schneller als Red Bull sein."

Regenreifen in der Kritik

Kritik übte Vettel an den Regenreifen von Pirelli. Aufgrund des heftigen Niederschlags zu Beginn des Qualifyings musste die Session um 20 Minuten verschoben werden, und auch danach gab es weitere Unterbrechungen, weil mit Marcus Ericsson, Felipe Massa und Rio Haryanto drei Piloten von der Strecke abflogen und rote Flaggen hervorriefen.

"Wir sind mit den Full Wets nicht voll zufrieden, es wird zu wenig Wasser verdrängt, das Risiko für Aquaplaning ist sehr hoch", kritisierte Vettel, der aber auch anmerkte: "Man muss aber auch so fair sein, dass es in der Geschichte der Formel 1 nie ein Auto oder einen Fahrer gab, der mit diesen heftigen Bedingungen umgehen kann, weil man einfach nur mehr Passagier ist. Es gibt Dinge, die wir verbessern können, aber es wird immer ein Limit geben. "