Ein Fünkchen Hoffnung für die leidgeplagten McLaren-Fans in Bahrain? Fernando Alonso pilotierte den silbernen Troublemaker in den beiden Trainings auf die Plätze sieben und zwölf. Was erst einmal nach potenziellen Punkten im Rennen - es wären die ersten für McLaren-Honda - klingt, war wohl mehr Schein als Sein.

"Das wird kein leichtes Wochenende, da machen wir uns nichts vor", warnte Teamkollege Jenson Button schon einmal vor. "Denken wir mal an China zurück, da waren wir Zehnter im zweiten Training." Im Qualifying landeten die beiden McLarens dann auf den Plätzen 17 und 18...

Button erklärte das Dilemma: "Freitags sieht es immer ganz in Ordnung aus. Dann drehen die anderen Teams die Motoren auf und wir werden wieder auf unsere Plätze verwiesen. Etwas Ähnliches erwarte ich auch hier in Bahrain. Ich glaube, dass einige Teams den ganzen Tag über mit viel Sprit an Bord gefahren sind. Das Qualifying wird also hart für uns, das ist die Realität."

Fernando Alonso sorgt für oberflächliche Hoffnung, Foto: Sutton
Fernando Alonso sorgt für oberflächliche Hoffnung, Foto: Sutton

Bei Button läuft alles schief

Alonso klang unterdessen ein wenig optimistischer als der Brite. Wenngleich auch er anmerkte, dass die Freitage derzeit nicht allzu aussagekräftig seien mit Blick auf die Pace der Konkurrenz. "Der Abstand zu den Führenden betrug heute 1,5 Sekunden. Das ist ein bisschen weniger als in China", sagte Alonso. "Wir gehen in die richtige Richtung - das müssen wir aber so schnell wie möglich machen."

Im Vergleich zu Button hatte Alonso etwas mehr Grund zur Hoffnung. Während er selbst zwei problemfreie Trainings erlebte, lief auf der anderen Seite der Garage so ziemlich alles schief. Vormittags war für Button schon nach einer Runde Feierabend. Die MGU-K machte Ärger, die Honda-Ingenieure hatten alle Hände voll zu tun. Zwar gelang es der Truppe, Buttons Boliden zum 2. Training wieder auf die Strecke zu bringen, doch wegen technischer Bedenken musste er immer wieder die Box ansteuern.

Bei Jenson Button lief überhaupt nichts zusammen, Foto: Sutton
Bei Jenson Button lief überhaupt nichts zusammen, Foto: Sutton

Kommentar verkniffen

"Ich glaube, ich musste noch nie zuvor in den Trainings zweimal aufhören", sagte Button ärgerlich. "Als ich beim zweiten Mal zurück an die Box kam, hätte ich beinahe einen Kommentar am Funk abgegeben." Doch Gentleman Button besann sich eines Besseren und damit auf seine guten Manieren. Wäre in der Situation wohl eh nicht allzu förderlich gewesen. "Es war schon ärgerlich, dass ich nach nur einer Runde stoppen musste", sagte er. "Hoffentlich müssen wir nicht den Motor wechseln."

Buttons Plan für den weiteren Verlauf des Wochenendes: endlich ein paar Runden drehen und hoffen, dass das Auto nicht wieder schlapp macht. An richtige Performance ist sowieso kaum noch zu denken, zumal die Temperaturen im 3. Training viel höher sein werden als später im Qualifying. Am Quali-Setup wird das Team also wohl kaum arbeiten. "Da stehen wir dann eh hinten", sagte Button. Dabei helfen ihm Alonsos Runden nur bedingt, weil der zweifache Weltmeister mit einem anderen Setup unterwegs war.

Beim nächsten Rennen in Spanien kommen die Updates, Foto: Sutton
Beim nächsten Rennen in Spanien kommen die Updates, Foto: Sutton

Keine magischen Teile am Auto

"Es ist schon frustrierend, dass seine Aero-Konfiguration heute ziemlich unterschiedlich war", räumte Button ein. "Diese Daten fehlen von meinem Auto und das hilft natürlich nicht für morgen." Alonso berichtete unterdessen von einer leicht verbesserten Performance des Autos, obwohl wegen der Kürze der Zeit keine Updates montiert waren. "Wir haben hier keine magischen Teile am Auto", sagte er. "Aber wir haben ein bisschen am Auto getüftelt, hier etwas mehr, da etwas weniger. Bremsperformance und solche Dinge - also die Sachen im Hintergrund."

Buttons Kommentar zu den hoffnungsvollen Aussagen seines Teamkollegen: "Dazu kann ich ja nichts sagen. Wenn er das sagt, ist das gut. Aber das Qualifying wird wieder knifflig. Hoffentlich können wir dann in Barcelona mit den neuen Teilen um Punkte kämpfen."