Nach dem ernüchternden ersten Test der Saison in Jerez vergangene Woche ist sich Red Bull-Chefdesigner Adrian Newey sicher, dass zumindest der frühe Teil der aktuellen Formel-1-Saison von Themen rund um die neuen Powerunits bestimmt werden wird. Nach erheblichen Problemen mit dem neuen Renault-Antriebsstrang sowie auch der Hinterradaufhängung war Vierfachweltmeister Sebastian Vettel zwei Tage lang fast ausschließlich zum Zuschauen verdammt, ehe er unverrichteter Dinge abreisen musste.

Auch Teamkollege Daniel Ricciardo erging es nicht wesentlich besser, obwohl die Probleme an seinem RB10 wohl auch andere Ursachen hatten als nur Fehler rund um das Renault-Aggregat. "Wir werden zu Saisonbeginn definitiv über eine Motor-Formel-1 sprechen", behauptete Newey gegenüber Autosprint.

So seien Verlässlichkeit, Motorleistung und der damit eng gekoppelte Energieverbrauch die entscheidenden Faktoren über Erfolg und Misserfolg. "Die Aerodynamik, die in den vergangenen Jahren unsere größte Trumpfkarte war, wird erst zum Tragen kommen können, wenn wir sämtliche Probleme rund um den Antrieb behoben haben."

Obwohl sich Red Bull-Motorenlieferant Renault öffentlich als Verantwortliche der meisten Probleme stellte, weiß Newey, dass nicht alleine der französische Automobilgigant unter Druck steht. "Hinsichtlich der neuen Power Units hängen wir nicht nur von Renault ab, sondern ebenso von vielen anderen Teilelieferanten und Dienstleistern." Alle stünden demnach unter Druck, sich der neuen Entwicklungsgeschwindigkeit der Formel 1 anzupassen, um das Gesamtprojekt nicht zu gefährden.