Hinter Ferrari liegt ein Jahr, das wohl keine besondere Erwähnung in den roten Geschichtsbüchern finden wird. Vom Weltmeistertitel war die Scuderia weit entfernt, da man gerade einmal zwei Siege feierte, zudem hatte in der Konstrukteurs-Wertung nicht nur Red Bull, sondern auch Mercedes die Nase vorne, was nur den enttäuschenden dritten Rang in der Endabrechnung bedeutete. Präsident Luca di Montezemolo ließ bei der traditionellen Weihnachtsfeier die Saison Revue passieren und machte deutlich, dass er es satt hat, nur die zweite Geige zu spielen.

"Ich bin erfreut, alle hier versammelt zu sehen, denn ich werde nie müde zu erwähnen, dass ihr der wahre Wert unseres wundervollen Unternehmens seid", richtete Montezemolo die Worte an seine Mitarbeiter. "Ich möchte euch allen für euren Einsatz danken, selbst wenn es eine Enttäuschung ist, dass wir nicht die Saison hatten, die wir uns gewünscht hatten - besonders nach einem positiven Start, den wir alle gerne fortgesetzt hätten."

Ferrari konnte in Person von Fernando Alonso zwar die Rennen in China und Spanien für sich entscheiden, danach folgten jedoch keine weiteren Triumphe mehr. Montezemolo führte diesen Umstand zum Teil auf externe Faktoren zurück, hauptsächlich habe es allerdings daran gelegen, dass Ferrari nicht im Stande gewesen sei, die nötigen Updates an die Strecke zu bringen. "Ein Fehler, den wir nicht wiederholen dürfen", warnte der Italiener.

Verständnis für Alonso

"Ich bin es definitiv leid, Zweiter zu werden", stellte Montezemolo unmissverständlich klar. "Wir haben die Fähigkeit, die Kompetenz und den Geist, um auf die Spitze des Podiums zurückzukehren. Jeder von euch muss mit großer Hingabe arbeiten und in seinem Job die Pole Position erreichen - das verlange ich von euch", richtete der Chef der Scuderia den Blick auf die nächste Saison.

Alonso zog 2013 oft ein langes Gesicht, Foto: Sutton
Alonso zog 2013 oft ein langes Gesicht, Foto: Sutton

Nicht zuletzt wegen der ausbleibenden Erfolge stand 2013 oftmals Teamchef Stefano Domenicali in der Kritik, doch Montezemolo zollte ihm für seine Arbeit Respekt. "Domenicali verdient den Dank, alles gegeben zu haben und dank seiner Arbeit - und jener seiner Kollegen - machen wir Fortschritte mit den Technologien und Werkzeugen, die uns helfen werden, zurück auf die Siegerstraße zu kommen."

Auch Fernando Alonso, der in der vergangenen Saison nicht nur einmal offen Kritik an Ferrari geübt hatte, wurde mit einigen Dankensworten bedacht. "In den letzten Jahren hat Fernando alles gegeben und er verdient es, ein konkurrenzfähiges Auto zu haben, mit dem er eine Weltmeisterschaft mit den Roten gewinnen kann", erklärte Montezemolo. "Ich kann seine gelegentliche Frustration verstehen, die wir alle teilen, aber bin mir sicher, er ist sich bewusst, für was Ferrari steht und wird daher noch heißer sein, sein Bestes zu geben."