Jenson Button durfte in Interlagos 2009 den größten Erfolg seiner Karriere bejubeln, in dieser Saison geht es für ihn und McLaren nur noch darum mit einem halbwegs guten Ergebnis die Saison zu Ende zu bringen. "Natürlich habe ich sehr positive Erinnerungen an Brasilien. Hier habe ich 2009 meinen Weltmeistertitel geholt und im vergangenen Jahr auch meinen bisher letzten Grand Prix gewonnen. Leider ist es in dieser Saison nicht so gut für uns gelaufen und es wird schwer sein nach Sao Paulo zu kommen, im Wissen, dass das Team seit einem Jahr kein Rennen gewonnen hat. Das spornt mich aber ehrlichgesagt nur zusätzlich an, die Saison positiv zu beenden", gibt sich Button nach wie vor angriffslustig.

Sergio Perez versuchte in dieser Saison ebenfalls alles, seine Leistungen reichten dem Team für eine Vertragsverlängerung aber schließlich nicht aus. So ist Brasilien die vorerst letzte Möglichkeit für den Mexikaner, um sich auf der Bühne der Formel 1 zu präsentieren. Da möchte er natürlich einen guten Eindruck hinterlassen: "Interlagos wird mein letztes Rennen für McLaren und ein weiteres in Amerika, also vor meinen Fans aus Mexiko und Lateinamerika, sein. Diese Gelegenheit möchte ich nutzen, um noch einmal zu zeigen, was ich drauf habe."

Laut Perez selbst könnte es kaum eine bessere Strecke geben, um sein Talent noch einmal unter Beweis zu stellen. "Ich liebe Interlagos, weil es eine richtige Fahrerstrecke ist und man die ganze Runde voll angreifen muss. Die erste Kurve ist eine super Überholmöglichkeit und man kann praktisch Seite an Seite bis zu Kurve sechs gegeneinander kämpfen, was wirklich unbeschreiblich ist. Das Infield ist schwierig, weil es viele Höhenunterschiede und verschieden geneigte Kurven gibt, aber wenn man es richtig schafft, fühlt es sich großartig an. Auch Kurve 13 hat es in sich, weil man sich dort leicht verbremst, denn man will so viel Speed wie möglich auf das Vollgasstück bei Start und Ziel mitnehmen. Jede Runde ist eine Herausforderung und im Rennen ein absoluter Kick. Ich liebe den Kurs hier einfach und ich werde alles geben um die Saison mit Stil abzuschließen", stellt Perez klar.

Neben dem Abschied von Perez geht für McLaren eine zweite Zusammenarbeit zu Ende. Nach sieben Saisons steigt Vodafone als Hauptsponsor des Teams aus, ein Nachfolger ist noch nicht bekannt.

McLaren: Sao Paulo Bilanz

McLaren in Sao Paulo: Der Traditionsrennstall konnte in Sao Paulo bereits acht Rennsiege feiern. Den Anfang machte 1974 Emerson Fittipaldi, danach folgten Ayrton Senna (1991 und 1993), Mika Häkkinen (1998 und 1999), David Coulthard (2001), Juan Pablo Montoya (2005) sowie im Vorjahr Jenson Button.

Jenson Button in Sao Paulo: Der Brite kam in Brasilien meistens gut zurecht. Im Vorjahr konnte Button das Rennen gewinnen, während er 2006 und 2011 als Dritter ebenfalls den Sprung auf das Podium schaffte.

Sergio Perez in Sao Paulo: Noch wartet der Mexikaner auf die ersten Punkte. 2011 beendete er den Grand Prix auf Rang 13, während er in der Vorsaison ausschied.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Was für eine Horrorsaison für McLaren. Zwei fünfte Plätze als beste Resultate stehen zu Buche, es droht die erste Saison ohne Podiumsplatzierung seit 1980. Die Chancen, diese Blamage noch abzuwenden, stehen für die Truppe aus Woking schlecht. Sollte das Rennen einigermaßen normal ablaufen, hat man gegen Red Bull, Mercedes, Ferrari und Lotus wohl keine Chance. Einzig die in Sao Paulo nicht seltenen Wetterkapriolen könnten McLaren retten. (Markus Zörweg)