Luca di Montezemolos öffentliche Standpauke nach dem Ungarn Grand Prix in Richtung Fernando Alonso ist allen Beteiligten noch gut im Gedächtnis. Selten zuvor gab es öffentlich vorgetragene Kritik an den Fahrern aus Maranello und erst recht nicht an Alonso, die große WM-Hoffnung. Seit Budapest sind einige Rennen vergangen und die Wogen haben sich offenbar wieder geglättet. Am Rande von Ferraris Heimrennen in Monza fand Montezemolo versöhnliche Worte für seinen Schützling. Die Beziehung zu Alonso sei nun wieder sehr gut, sagte der mächtige Ferrari-Boss.

"Wenn du der Vater einer Familie bist, musst du dem Sohn manchmal am Ohr ziehen, weil das wichtig ist für die Familie", erklärte Montezemolo sein Vorgehen nach Ungarn, als er sich auf der offiziellen Ferrari-Homepage zitieren ließ als Reaktion auf Alonsos Kritik am zu langsamen Ferrari und dem Wunsch nach einem schnellen Boliden aus dem Hause Red Bull. "Das ist jetzt der Moment, ruhig zu bleiben, nicht polemisch zu werden und Hingabe sowie Demut zu zeigen, indem man sich selbst einbringt und sowohl auf und abseits der Strecke für das Team einsteht", hatte Montezemolo damals verlauten lassen.

Jetzt sagte das italienische Urgestein, dass er Alonsos Haltung in dieser Thematik in gewisser Weise nachvollziehen könne. "Er ist ein sehr wichtiger Teil der Familie", so Montezemolo über Alonso. "Manchmal teile ich seine Einstellung, dass er es lieben würde, ein besseres Auto zu haben." Im Spaß sagte Montezemolo, dass Alonso angesichts all der Wechselspekulationen der letzten Zeit ja vielleicht zu Marussia gehen würde, um dann anzufügen: "Aber in Spa fuhr er ein sehr gutes Rennen mit einem Ferrari - nicht mit einem Marussia - und ich bin sicher, dass er das gleiche, oder Besseres, auch hier in Monza schafft."