Einer darf in Monza natürlich nicht fehlen: Luca di Montezemolo. Bei Ferraris Heimrennen schaut der große Boss besonders auf die Leistungen des Teams, schließlich ist ein Monza-Sieg für die Roten quasi jedes Jahr Pflicht. Was Montezemolo am Samstag von Fernando Alonso und Felipe Massa im Qualifying sah, stimmte ihn nicht so recht zufrieden. "Nach den Ergebnissen des 3. Trainings und den ersten beiden Runden im Qualifying hatten wir uns sicherlich ein besseres Resultat erhofft", sagte er. "Aber wir sind sehr nah an den Red Bulls dran und ich bin sicher, dass wir sie mit einem guten Start unter Druck setzen können."

Massa setzte sich diesmal mit einer Hundertstelsekunde Vorsprung gegen Alonso in der Zeitenjagd durch und belegte Platz vier im Qualifying. Eine ordentliche Ausgangslage vor dem letzten Rennen auf europäischem Boden in diesem Jahr - und doch störte sich Montezemolo an einem Störenfried, der am Samstag für eine kleine Sensation sorgte: "Obwohl ich nicht froh bin, dass Hülkenbergs Sauber vor uns steht, freut es mich, dass er oben bei den Besten ist. Das zeigt, dass wir über einen großartigen Motor verfügen." In der Tat gelang es Hülkenberg, der nebenbei immer wieder mit Ferrari in Verbindung gebracht wird, das bestplatzierte Ferrari-befeuerte Auto zu stellen.

Für seinen Schützling Alonso hatte Montezemolo noch ein paar warme Worte parat. Eine angenehme Abwechslung für den Spanier, der sich zuletzt öffentlich über die Arbeit des Teams beschwert und sich dafür einen verbalen Denkzettel von Montezemolo angeholt hatte. "Fernando ist ein großartiger Fahrer", so der Ferrari-Boss. "Er hat viel für Ferrari geleistet und er liegt richtig damit, unzufrieden zu sein, keine besseren Resultate zu erzielen: In dieser Hinsicht bin ich unglücklicher als er, aber in einer großartigen Familie gewinnt und verliert man zusammen und ich erwarte jetzt vom Team, dass es sein Bestes gibt."