Für Red Bull lief es bei den abschließenden Testfahrten in Barcelona nicht ganz rund. Balanceprobleme gestalteten die Abstimmung des neuen RB9-Boliden schwierig. Anschließend machten Gerüchte die Runde, dass dies mit dem Motoren-Mapping zusammenhänge, welches Renault für den V8-Motor verwendet. Die 2013er-Variante wurde von der FIA verboten, die Franzosen mussten zunächst einmal wieder die Version aus dem vergangenen Jahr einsetzen. Helmut Marko betonte jedoch, dass Red Bulls Probleme in keinerlei Zusammenhang mit dem kontroversen Mapping stünden. "Das ist kompletter Schwachsinn", wettere Red Bulls Motorsportberater. Diese Geschichte sei von den Medien aufgebauscht worden.

Red Bull kennt das aktuelle Mapping aus der vergangenen Meister-Saison und deshalb sieht Marko in dieser Kombination keinen Nachteil. "Mit den alten Einstellungen hat das Auto Ende vergangenen Jahres doch auch wunderbar funktioniert", argumentierte Marko gegenüber Sport Bild. "Es gibt keinen großen Grund zur Sorge." Die aktuellen Probleme seien bei weitem nicht so gravierend wie im vergangenen Jahr. Renault spielt unterdessen die Relevanz des verbotenen Mappings herunter.

"Da die neuen Auspuffsysteme verbessert wurden, probierten wir auch neue Motoren-Mappings aus", erklärte Remi Taffin. "Das ist eine normale Sache bei Testfahrten. Aber eigentlich haben die Veränderungen kaum einen Unterschied gebracht." Renault könnte vor dem Saisonstart versuchen, sein 2013er-Mapping doch noch bei der FIA durchzuboxen und es bei den Kundenteams Red Bull, Williams und Lotus einzusetzen. Dafür müssten allerdings auch die anderen Motorenhersteller ihre Zustimmung geben.

Konkret geht es um ein Mapping, das bei Vollgas Drehmoment wegregelt und im Schleppbetrieb den Diffusor anbläst. 2011 war der angeblasene Diffusor der Joker, der Red Bull zum Weltmeister machte. Das Blowing war nun zwar nicht so ausgeprägt, aber genug, um verboten zu werden. Nach einer Klarstellung der Mapping-Regeln im Sommer 2012 war Renault davon ausgegangen, dass die Referenzwerte für die Motorkennfelder für die Saison 2013 neu bestimmt werden. Die FIA stellte jedoch schnell klar, dass die 2012er-Werte auch für die neue Saison gelten.