Bei McLaren wusste man nach dem Qualifying in Yeongam selbst nicht so recht, ob man sich nun über den guten dritten Platz von Lewis Hamilton freuen, oder über den elften Rang und den doch noch eindeutig vorhandenen Abstand auf die tonangebenden Red Bulls ärgern sollte. Somit hatte lediglich Hamilton Grund zum Strahlen: "Ich bin glücklich, dass ich eine saubere Runde hinbekommen habe und das Auto so weit vorne wie möglich habe qualifizieren können." In Bezug auf seine scheinbar übermächtige Konkurrenz an der Spitze machte sich aber auch der McLaren-Pilot keine Illusionen und meinte mit Blick auf Red Bull: "Es wird sehr schwer, hier an ihnen vorbeizukommen."

"Sie haben eindeutig einen sehr großen Schritt nach vorne gemacht, wir müssen also weiter hart attackieren", so Hamilton. Positiv sei aber festzuhalten: "Weit hinten sind wir nicht." Mut machte ihm dabei ausgerechnet die Pace seines Teamkollegen. "Jenson sah unter Rennbedingungen gestern nicht schlecht aus", fand Hamilton. Button selbst konnte sich darüber am Samstag schon weniger freuen, verpasste er doch bereits im zweiten Abschnitt als Elfter ganz knapp den Sprung unter die Top-10. "Bei meinem ersten Versuch in Q2 habe ich mich verbremst und ein paar Zehntel verloren", meinte der Brite. "Für die nächste Runde war ich mir also sicher, dass dort noch etwas Zeit herumliegt und somit wäre es einfach geworden, weiterzukommen."

Flaggen werden Button zum Verhängnis

Warum es letztendlich trotzdem nicht reichte? "Die gelben Flaggen haben mich eingebremst", erklärte Button den Zusammenhang zwischen seinem vorzeitiges Aus und dem geparkten Toro Rosso von Daniel Ricciardo. Auf die Frage, was man dem elften Startplatz nun Gutes abgewinnen können, meinte der Weltmeister von 2009: "Ich habe 13 Autos hinter mir..." Teamchef Martin Whitmarsh erklärte: "Unsere Pace auf den Long-Runs war an diesem Wochenende sehr gut. In der zweiten Reihe loszufahren, räumt uns somit einige gute Chancen für das Rennen ein." Insgesamt erwartete er einen spannenden Grand Prix. "Sebastian, Lewis und Fernando reihen sich jetzt alle hinter Mark - das wird aufregend!"

Mit Blick auf Button fügte der Brite hinzu: "Jenson hatte Pech - bis zu dem Zeitpunkt als die gelben Flaggen herauskamen lag er auf Kurs, aber das ist eben immer der Druck und die Herausforderung im Qualifying, man muss es jede einzelne Runde ideal hinbekommen." Zwar sei das Ergebnis für seinen Schützling sicher enttäuschend. "Aber immerhin hat er nun noch neue Reifen übrig - sowohl weiche als auch superweiche - und damit hat er die freie Auswahl." Man werde nun versuchen, ihn über die Strategie wieder nach vorne zu bringen. "Sein Long-Run gestern war fantastisch. Morgen probieren wir mit ihm etwas aus und schauen dann, wo wir ihn damit hin befördern können."