2011 steht unmittelbar vor der Tür und am liebsten würden alle ihre Glaskugeln auspacken und schon einmal vorhersagen, wie das kommende Formel-1-Jahr denn so laufen wird. Red-Bull-Technikchef Adrian Newey will das allerdings nicht tun und er hat auch gute Gründe dafür. So meinte er auf die Frage, ob der RB7 besser sein wird als das Weltmeister-Auto RB6: "Ich denke, das ist unmöglich vorherzusagen. Die Wahrheit ist - und das ist das Tolle am Motorsport -, dass sich die Dinge sehr schnell ändern können, wie wir alle wissen. Wenn andere Leute über den Winter bessere Arbeit machen als wir, dann wird sich das ändern."

Auf den Lorbeeren der Vergangenheit wollte sich Newey jedenfalls nicht ausruhen. So musste er festhalten, dass die Stärke des RB5 und des RB6 nicht automatisch heißt, dass der RB7 auch das absolut schnellste Auto des Feldes sein wird. Lediglich etwas mehr Selbstvertrauen bringe das für das kommende Jahr. "Es heißt aber hoffentlich, dass wir zu verstehen beginnen, wie man ein ordentliches Auto entwirft und wenn wir das schaffen und weiter kreativ bleiben, können wir ein gutes Auto hinstellen. Ich nehme an, die Sorge ist die, dass wenn die Regeln stabil bleiben und man sich tiefer und tiefer in das Reglement rein arbeitet, es ein sich wiederholender Prozess wird. Ob wir das so gut wiederholen können wie einige der etablierten Teams, muss sich erst zeigen", sagte Newey laut Autosport.

Zu seiner Zurückhaltung sei allerdings gesagt, er war sich auch nicht sicher, wie stark der RB6 sein würde, als der im vergangenen Winter vorgestellt wurde. Aufgrund des Nachtankverbots, der kleineren Vorderreifen und der vollen Integration des Doppeldiffusors bei allen Teams gab es einige Fragezeichen für ihn. "Während der Wintertests wollten wir nur auf unser Programm schauen und uns nicht davon ablenken lassen, was die Leute taten oder nicht. Wir brachten vor Beginn des ersten Rennens ein ordentliches Paket und machten dann von dort aus weiter", erklärte er. Und das lief einigermaßen gut, auch wenn Newey gestand, dass die ständigen Angriffe anderer Teams bezüglich möglicher Irregularitäten am RB6 ihn doch ermüdeten und ärgerten.